Freitag, 25. Dezember 2009

Frohe Weihnacht


Mit einem Bild der Krippenspielgruppe in unserer Kirche von heute Morgen wünschen wir allen Lesern unseres blogs Frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr!

Samstag, 19. Dezember 2009

Wissen um Herkunft bringt Zukunft


Der burundische Vize Minister Papien Ruhotora zeigte sich sehr beeindruckt von den sichtbaren Veränderungen, die eine Seminarwoche in Kayanza, in der Nähe zur ruandischen Grenze, mit sich brachten. Das „Peace House“ hat zusammen mit dem Ministerium für „Good Gouvernance“ (zu deutsch etwa: gute Regierungsführung), dessen Vize Ruhotora ist, 55 Pastoren und 4 muslimischen Imame eingeladen, an dieser Seminarwoche teilzunehmen. Inhalt war, ein Programm zu testen und anzuwenden, das im Jahr 2010 helfen soll, einen friedlichen Verlauf der Wahlen zu unterstützen und die religiösen Gemeindeverantwortlichen für ihre Rolle zu sensibilisieren und auszubilden. Jeder der Anwesenden soll im Frühsommer nächstes Jahr 150 Personen in seiner Gemeinde sensibilisieren und fortbilden über Themen wie „Die Rolle der Gläubigen in der Gesellschaft“, „Politische Verantwortung der Gläubigen“ oder „Kultureller Hintergrund politischer Prozesse in Burundi“. Verschiedene Professoren burundischer Universitäten waren eingeladen, die Themen zu präsentieren. Dass der Funke dabei übersprang, wird deutlich in den Äußerungen der Teilnehmer: „Wenn wir das bei den letzten Wahlen gewusst hätten, wären sie friedlicher verlaufen“ oder „Wir wissen nun, dass wir nicht nur beten sollen, sondern aktiv uns in gesellschaftliche Prozesse einmischen können“. Geplant ist, dass es nächstes Jahr 4 weitere solcher Seminare gibt und damit rund 250 Pastoren ausgebildet werden, die dann wiederum rund 33.000 Menschen weiterbilden können. Für die Teilnehmer war die kulturelle Herleitung politischer Prozesse wichtig, die vom Anthropologie Professor Bukuru präsentiert wurde. Der Parteilose hatte während den letzten Wahlen Interviewverbot, da er die Einheit Burundis und die Solidarität der verschiedenen Ethnien forderte und unterstütze. Im Zusammenhang seiner Darstellungen äußerte einer der Teilnehmer: „Wissen um Herkunft bringt Zukunft. Wenn nur mehr Menschen mehr über unsere Geschichte und die politischen Hintergründe wüssten.“
Diese Veränderung wurde auch für den Kabinettschef deutlich, der sowohl bei der Eröffnung als auch beim Abschluss der Seminarwoche anwesend war und deshalb weitere Seminare und Aktivitäten unterstützt. Vom 28. bis 30. Dezember will das „Peace House“ ein Seminar für alle Bischöfe aller verschiedenen Kirchen Burundis anbieten, in dem es um dieselben Themen geht und die Bischöfe sich Zeit nehmen können, eine gemeinsame Erklärung zu den Wahlen 2010 zu erstellen und abzugeben. Am letzten Seminartag ist eine Begegnung aller Bischöfe mit allen Parteichefs Burundis geplant. Dieses Seminar soll deutlich machen, dass Gläubige politisch aktiv sein können, ohne Politik bestimmen und machen zu wollen.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Rundbrief Nummer 9

Unser neuer Rundbrief wird schon fleißig gelesen, wer ih noch nicht hat, kann ihn hier runterladen.

Montag, 7. Dezember 2009

Baho News

Wir haben veröffentlichen von unserem Kinder- Jugendprojekt regelmäßig einen Rundbrief. Hier geht es zur homepage der Evangelischen Kirche Schömberg, wo ihr die Datei download en könnt: Unter Nachrichten zum BAHO Projekt.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Deutsche Wochen

Anlässlich der Jubiläen zur Wiedervereinigung und zur Gründung der BRD gab es auch hier in Bujumbura Deutsche Wochen. Es gab zum Beispiel deutsches Kino im Kulturzentrum der Stadt (z. Bsp. war Silas in „Emil und die Dedektive“), dann gab es Diskussionsrunden :“Welche Konsequenzen hatte die Wiedervereinigung für Burundi“ und eine Ausstellung über den Mauerfall. Ich war ganz erstaunt, als ich die werbenden Banner in der Stadt sah und fand es toll, dass hier daran erinnert wurde und unser Botschafter sich so reingehängt hat und diese Sachen organisiert hat!

Weitere „deutsche Wochen“ waren mit „Opa Walter“, der zu Besuch war. Es war schön, zu sehen, wie er von der bezaubernden Schönheit des Landes beeindruckt war und zugleich schockiert über die Armut. Mit ihm kam auch ein Stück Schwaben hierher nach Bujumbura, was auch manchmal lustig war, da er kein Französisch oder Englisch konnte. Viele unserer einheimischen Kollegen haben es sich dennoch nicht nehmen lassen, ihn zu besuchen und mit zu „reden“.

Und zu guter letzt treffen wir gerade immer mehr Deutschsprachige Burundier – manche, die in Deutschland studiert haben, andere die lange für und mit Deutschen gearbeitet haben oder welche die mit einem deutschen Partner verheiratet sind. Deutschland hinterlässt also nicht nur historische Spuren (Burundi war in den Anfängen deutsche Kolonie), sondern auch heute findet die deutsche Kultur hier ihre Spuren.

Donnerstag, 19. November 2009

Schreiben

Gerade sind wir beide viel am Schreiben, daher gibt es wenig news im blog – was natürlich schade ist, aber da oft Stromausfall ist, können wir abends und nachts dann den Computer nicht mehr anschmeißen und Euch auf dem Laufenden halten. Was schreiben wir denn so? Neben Konzepten, Budgets und Korrekturen von Berichten, sind wir damit beschäftigt, unseren neuen Rundbrief zu machen und einen Text für Mission Weltweit zu erstellen. Dann schreiben wir Dankesbriefe, Anträge an unsere Krankenkasse und ich (Stefan) bin gerade dabei ein Modul zu erstellen (kleines Buch), das mit drei anderen Büchern bei den Wahlen Christen helfen soll, sich auf die Wahlen, die nächstes Jahr in unserem Land stattfinden, einzulassen und friedlich zu gestalten. Danke, dass ihr versteht, dass es daher grad weniger hier zu entdecken gibt. Wir haben Euch nicht vergessen und würden ja sagen, ruft doch mal bei uns an, dann können wir kurz quatschen, aber leider funktioniert das Telefon wie auch das Internet gerade nicht so gut. That’s Africa!

Samstag, 24. Oktober 2009

„Gesellige Tagliatelli“

Letzte Woche kam der burundische Koch unseres italienischen Nachbars zu uns, um uns zu zeigen, wie man Pasta macht. Vor einiger Zeit löste eine afrikanisch- belgische Familie ihren Haushalt auf und ich erstand eine Nudelmaschine. Ich (Tanja) dachte, man braucht bestimmt so viel Eier und Mehl wie für Spätzle, doch da täuschte ich mich gewaltig. Der Koch sah mich zwar verwundert an, als ich meine 10 Eier auf den Tisch legte,…aber er machte fleissig 2 ½ Stunden mit, beim Nudeldrehen. So hatten wir dann gestern Silas Freund mit Familie zum Mittagessen eingeladen, um einen Bruchteil der Taglitelli zu verspeisen.
Im Gegenzug dazu brachten wir dann dem Koch am nächsten Tag bei, wie man Zitronen- und Marmorkuchen backt! Internationale Hilfe nenn ich das!

Sonntag, 4. Oktober 2009

erwachsene Kriegskinder

Letzte Woche unterrichtete ich (Tanja) in der Hauswirtschaftsklasse, wie man denn mit Kindern in einem fremden Haushalt umgeht, was dabei die Aufgaben und Verantwortungen sind.
Als Einstieg dachte ich, es wäre gut wenn die Frauen selbst über ihre Kindheit nachdenken. Es war eine intensive Zeit und ich war betroffen, was jede zu berichten hatte. Sie haben auch lustige Begebenheiten erzählt, aber vorherrschend waren ihre Kriegserlebnisse,…wie sie den Tod ihrer Eltern/ Geschwister miterlebt haben, sie auf der Flucht waren, Hunger leiden mussten, die Mutterschaft für ihre jüngeren Geschwister übernehmen mussten. Manche malten auch Bilder, auf denen schießende Soldaten zu sehen waren und schreiende Menschen. Jetzt kann ich auch besser nachvollziehen, warum manche dieser Mädchen so hoffnungslos, lethargisch wirken. Diese Kindheitserlebnisse wirken eben auch heute noch nach. Eine Frau berichtete: Mein Vater starb als ich 9 war,…davor war ich ein lustiges und energisches Mädchen, doch danach wurde ich immer trauriger.
Meine Kollegin erzählte an diesem Morgen, wie es für sie war, als sie mit 8 Jahren ihren Vater verlor und sie oft Hunger während des Krieges leiden mussten. Sie konnte eigentlich von ihrer Mutter nicht erwarten, dass sie ihr eine Schulbildung ermöglichte. Sie hat es dann doch geschafft, zu studieren und am Leben nicht zu verzweifeln. Wie hatte sie das zustande gebracht wollten die Mädchen wissen? Jeanne meinte darauf, dass sie irgendwann festgestellt hat, dass wenn sie Gott den ersten Platzt im Leben einräumt, sie eine Perspektive für dieses Leben und über den Tod hinaus hat, auch wenn gefürchtete Umstände kommen. Ihre Zuversicht und Hoffnung hat nicht nur den Mädchen viel gegeben, sondern auch mich sehr ermutigt.

Montag, 28. September 2009

Wahl

Es ist gewählt, die Wahllokale sind geschlossen, die Wahlurnen eingemottet und der Staub legt sich. Die Verhandlungen zur Regierungsbildung fangen an und wir? Wir waren nicht dabei. Unsere Wahlunterlagen, die am 1. September in Deutschland weggeschickt wurden (danke an die schnelle Arbeit der Gemeindeverwaltung in Schömberg!), kamen nun doch auch heute an … Zu spät, um das Ergebnis zu beeinflussen. Nun dienen sind Wahlunterlagen eben Malunterlagen für unsere Kinder. Bei unseren Kollegen (auch Landkreis Calw) ging das besser: sie hatten schon vor zwei Wochen Antwort erhalten und konnten die Sachen zurückschicken.
So ist das in Afrika. Wir hoffen aber, dass die Wahlvorbereitungen für die Wahlen nächstes Jahr in Burundi besser laufen. Im Juni/ Juli 2010 sollen Präsident, Parlament und lokale Regierungen gewählt werden. Bisher waren Wahlen immer von Unruhen und blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der konkurrierenden Parteien begleitet. Aber alle, mit denen man spricht glauben, dass damit Schluss ist. Wir hoffen, dass dieser Optimismus nicht das Pfeifen im Wald ist. Mit einem Programm von seiten der Kirche sind wir daran beteiligt, die Gläubigen zu ermutigen, ihre Wahlrechte friedlich wahrzunehmen und sich besonnen mit den politischen Versprechen auseinanderzusetzen.

Montag, 21. September 2009

Stromausfall

seit einigen Tagen oder schon Wochen kursieren die verschiedensten Gerüchte, warum es denn ständig Stromausfall gibt und welche „Überlebensstrategien“ sich die Leute schon zurechtgelegt haben. Bei uns liegen jetzt die Solarlampen tagsüber an einem sonnigen Plätzchen, damit sie am Abend voll sind. Die Kerzen stehen auch bereit, wenn auch die Streichhölzer noch nicht den rechten Platz gefunden haben. Und der Gasherd findet auf seine alten Tag auch noch seine Daseinsberechtigung. Manchmal ist es auch ganz lustig, wenn man gerade beim Abendessen sitzt und es plötzlich stockdunkel wird oder am anderen Abend plötzlich die Lichter wieder angehen, wenn man gerade ins Brot beißt. Da freuen sich die Kinder, da sie am Abend doch noch ein Filmchen auf dem Laptop schauen dürfen und in meinem Kopf rattert es dann, was am nächsten Tag alles getan werden muss, um die nächste Stromlose Zeit zu meistern (zum Beispiel: Brot backen, Wäsche waschen und bügeln, Handys aufladen, warmes Wasser genießen). Bei uns hat sich der Rhythmus auf etwa 24 Stunden mit Strom und 24 Stunden ohne Strom eingependelt (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel). Das größte Problem ist eigentlich der Kühlschrank. Außerdem hat jedes Stadtviertel seine eigene Stromzeiten oder wenn man Glück hat, wohnt man in der Nähe eines wichtigen Staatsmannes- oder frau und hat immer Strom! So lautet die Begrüßungsformel nicht mehr: „Wie geht`s?“, sondern „Habt ihr Strom?“

Mittwoch, 16. September 2009

Hausbesuche

Seit einer Woche hat der Unterricht bei den Mädchen wieder begonnen und manche sind nicht erschienen. So waren meine einheimische Kollegin Jeanne und ich (Tanja) letzte Woche unterwegs, um 3 „vermissten Mädchen“ in ihrem zu Hause zu besuchen. Das erste Mädchen ist mit ihrem 9 Monate alten Sohn zu Hause und sie kann zur Zeit nicht kommen, weil ihre Mutter krank ist, die sonst auf den Kleinen aufpasst. Die Geschichte dahinter macht mich traurig und wütend. Als sie unehelich schwanger wurde, wurde sie von ihrer Familie verstoßen. Zitat: „Du hast dich selbst in diese Schwierigkeiten gebracht, so löse sie nun auch selbst.“ Von der Verantwortung des Vaters des Kindes keine Rede. Unweit von ihrer Familie hat sie ein kleines Zimmer gemietet und als sie ausgesucht wurde für die Hauswirtschaftsklasse, ging sie zu ihrer Mutter und bat sie, sich um das Kind zu kümmern, während sie in der Schule ist.
Beim zweiten Mädchen war die Mutter da und die erste Frage war: „Habt ihr was zu essen mitgebracht?“. (das gehört zur burundischen Kultur: normalerweise bringt man einen kleinen geflochtenen Korb mit, in dem Eier, Bohnen, …drin sind und übergibt den Korb verschlossen an die Gastgeber, der verschwindet damit und wenn man geht, bekommt man den gleichen Korb wieder gefüllt zurück aber mit geringerem Wert). Nachdem wir geklärt hatten, dass wir nichts mitgebracht haben und auch kein Geld dalassen würden, fragten wir, warum die Tochter nicht mehr kommen würde. Nach und nach stellte sich heraus, dass die Mutter ihrer Tochter nicht vertraute. Die Mutter konnte nicht verstehen, warum ihre Tochter jeden Tag so lange weg ist und ob das denn wirklich nur die Schule sei. So konnten wir noch mal den Stundenplan/ Ausbildung erklären - es war sehr gut, dass wir vorbeigekommen sind.
Beim 3. Mädchen stellte sich nach blumigen Worten heraus, dass es einfach keine Lust mehr hat weiter zu kommen,…wir stellten ihr das Ultimatum, wenn sie nächste Woche nicht mehr kommt, so wird sie ausgeschlossen.
Was mich persönlich sehr betroffen gemacht hat, sind diese traurigen Blicke, Phlegma, Emotionslosigkeit…ich weiß nicht, ist es die Kultur, Kriegsfolgen, die Hitze, hoffnungsferne Zukunft!?

Donnerstag, 10. September 2009

REGENZEIT

….hat begonnen!
Wir saßen gerade beim Mittagessen, als es ganz sanft anfing zu regnen. Schnell wurde die Wäsche von der Leine genommen und dann ging das Spektakel auch schon los. Die Regentropfen wurden richtig dick und alle brüllten : „Juhu Regen!“,…Silas zog sich gleich aus und wir stürtzten ins Haus, um die Fenster zu schließen. Luis ist auch von den ungewöhnlichen Regengeräuschen von seinem Schläfchen aufgewacht, und dann innerhalb von Sekunden kam ein heftiger Wind auf und peitschte den Regen in alle Richtungen, auch so, dass wieder etliche Liter in unser Haus flossen ( die Fensterrahmen sind halt einfach nicht deutsche Qualität). Nachdem es den Kindern draußen auch zu stürmisch wurde, legten sie sich ins Bett und kuschelten sich in ihre Wolldecken und warteten auf heißen Kaba. Wie schön doch der Regen sein kann! Ich habe ihn auch so herbeigesehnt, weil sich der rote Staub überall einfach nicht mehr bändigen ließ und ich auch schon ne Weile immer so „trockene Augen habe“ und ständig einen „staubigen Hals“.
Zur Freude unserer Kinder verwandelte sich der Staub rund ums Haus in coole Matschstrassen und dementsprechend haben sie sich aufgeführt. Wenn es jetzt wieder regelmäßig regnet, werden auch bald wieder die wunderschönen Berge des Kongos am anderen Seeufer zu sehen sein! Das ist echt wie Zauberei,…während der Trockenzeit verschwinden sie einfach und kommen nach 3– 4 Monaten wieder zum Vorschein!
Gerade haben wir noch erfahren, dass in Westafrika auf Grund von lagen Regenzeiten Überschwemmungen sind – verrückt, oder?

Dienstag, 8. September 2009

Schulmaterial


Die alljährliche Verteilung von Schulmaterial hat wieder begonnen. Letzten Samstag und am kommenden Samstag werden wir an die 420 Kinder des Projekts Schulmaterial wie Uniformen und Hefte verteilen. Ziel ist nach wie vor, dass wir verhindern, dass Kinder nicht mangels dieser Utensilien zur Schule gehen können. Was uns aber gerade vorschwebt, sind Konzepte und Hilfen, die die Familien befähigen dieses Mehr an Geld selbst aufzubringen – dauerhaft. Damit wären wir dem Ziel näher gerückt, unsere Hilfe „überflüssig“ zu machen. Ein dänischer Missionar hat mit einem ähnlichen Konzept gute Erfahrungen in Afghanistan gemacht – gestern Abend konnten wir ausführlicher darüber reden und das, was Jacques und ich schon länger im Kopf haben, fand sich bewahrheitet. Wie das allerdings umgesetzt werden kann, werden wir in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten und Jahren sehen ….

Samstag, 5. September 2009

Ende Teil I

Wenn ihr im blog um einige Monate zurück geht, dann werdt ihr feststellen, dass ich von einerm Versicherungsfall gesprochen habe. Die Jagd nach Papieren und Stempeln hat sich jetzt erledigt – zumindest vorerst. Gestern habe ich wieder mal in diesem Amt gewartet und wieder Mal ein Buch vergessen mituzunehmen (da ich rund eineinhalb Stunden dort war, lohnt es sich mit einem Buch bewaffnet zu sein). Jedenfalls hatte ich es vergessen und musste mir zwischen Warten auf einen Kopierer, auf eine Unterschrift und Warten auf das Suchen der Papiere die Zeit vertreiben. Das Schöne daran ist, dass andere auch Warten (einer wartet seit November 2008 auf die Papiere) und man ins Gespräch kommt. Dadurch haben sich jetzt gute Kontakte zu Menschen in der Behörde ergeben und auch zu einem Magistrat der Stadt, den wir mal einladen wollen, weil ich ihn recht sympatisch fand. Also Warten lohnt sich und das kann auch für deutsche Behörden ein Tipp sein – nicht ärgern, sondern lustig auf Menschen zugehen, die da auch rumhocken!
Jetzt kommt Teil II der Geschichte. Am Montag gehe ich zur Versicherung und beantrage einen Scheck, den ich dann der Werkstatt geben werde, wenn die Reparatur rum ist. Das Ganze kann wiederum 2 Wochen bis 3 Monate dauern – mal schauen, wann die Geschichte beendet ist. Ich werde es Euch wissen lassen, wenn IHR bis dahin nicht die Geduld verloren habt ;-)

Dienstag, 1. September 2009

zurück



Zurück
Nach einer anstrengenden aber tollen tour durch Ostafrika sind wir nun zurück in Burundi. Wir haben gemerkt, dass obwohl Burundi nicht die typischen Merkmale Afrikas hat, die wir aus den Filmen kennen (wie weites, flaches Land, viel Busch, trockenes Gras), es doch ein schönes Land ist. Die Hügel, das Grün und (hoffentlich kommt er bald) der Regen, sind tolle Vorzüge, die unser im Vergleich zu den anderen Ländern überbevölkerter Staat besitzt (Sambia hat rund 10 Mio. Einwohner/ Burundi 8,9 Mio, aber ist dafür rund 25 mal so groß wie Burundi).
Wir freuen uns, dass wir nicht beklaut wurden und keines unserer Kinder krank wurde oder wir nie was schlechtes zum Essen oder trinken bekommen haben (nicht vom Geschmack her, sondern im Sinne von verdorbenem Essen). Unser Treffen in Sambia war echt toll und der Austausch hat gut getan – wir haben entdeckt wie sehr sich die einzelnen Probleme letztlich ähneln und wie wir in unterschiedlichen Kulturen doch auf dieselben Lösungsansätze gekommen sind. Vielleicht wird ja daraus was, da gerade im Landwirtschaftsbereich überall große Probleme da sind und wir da in allen Missionsländern Ostafrikas know-how investieren sollten, um Entwicklung voran zutreiben. Auch unsere Ansätze der Bildungsarbeit und der geistlichen Betreuung der Kinder im Projekt sind im Prinzip nicht schlecht, müssen aber in manchen Bereichen noch überdacht werden. Heute konnte ich mit Jacques da schon drüber reden, da wir gerade dabei sind, das Projekt-Budget für 2010 zu erstellen. Toll ist, dass wir dabei immer gleich weiter denken und suchen, was noch alles möglich ist. Für die Kinder war heute wieder der erste Schultag und damit verblassen schon die Erinnerungen an Elefanten, tolle Sonnenuntergänge und teilweise dürftige Unterkünfte, wie ihr es in den beiden Bildern sehen könnt. Luis übrigens spricht immer wieder von den Dickhäutern: „Fant“ und macht dabei den Eindruck als hätten sie seinen Respekt erlangt. Genauso wie das andere Wort, das er inzwischen auch gut beherrscht: „Fanta“!

Dienstag, 11. August 2009

Dreck, Teil2

Wir sind jetzt in Sambia, wo für einige Tage eine Missionarskonferenz der Liebenzeller Mission stattfinden wird. Da die Anreise und Orga ziemlich lang gedauert haben und auch aufwändig waren, habt ihr schon seit einigen Tagen nichts mehr im blog gelesen. Sorry dafür! Hier mal einige Reisefakten, die Euch die Anreise nach Sambia deutlich machen:
- von Burundi nach Tansania mit dem Auto: in 8 Stunden 270 Kilometer. Am Ende war der Staub in jeder Ritze des Gepäcks und des Körpers gedrungen. Wir sind dankbar, dass wir diese Staubpiste mit den wohl witzigsten Grenzübergängen der Welt gut hinter uns gebracht haben (am Ende konnten wir auch nicht duschen – eine Tonne mit kaltem Wasser stand für uns bereit)
- da das Boot, das wir nehmen wollten, zum Flüchtlingstransport verdonnert wurde (ehemalige Flüchtlinge von Sambia zurück in den Kongo) und wir das nur wenige Tage vor unserer Abfahrt erfahren haben, blieb uns nur eine Luftalternative für den Transport von West nach Ost Tansania: 2000 Kilometer in drei Stunden bis nach Dar es Salaam in einer kleinen Propellermaschine.
- Dann Tansania-Sambia: 1860 Kilometer per Bahn. drei Tage Zugfahrt in einem afrikanischen Zug – kein ICE! Dafür konnten wir Elefanten und Giraffen sehen und zwei tolle Sonnenuntergänge bestaunen. Wir wurden vor Dieben gewarnt daher war ständig einer als Wache im Abteil und wir waren nur zögerlich mit der Verpflegung im Zug, da öfter wohl mal Schlafmittel drin ist, damit dann die Leute ausgeraubt werden können. Den Kindern hat es Spaß gemacht, wenn es auch anstrengend war, da toben und rennen sich doch recht in Grenzen hielt. Es war aber trotz allem eine angenehme Reise.
- Dann 200 Kilometer Linksverkehr im Rechtslenker bis zum Tagungsort in den Nähe von Lusaka – nachts in Sambia. Kaputt waren wir, aber dankbar, dass wir gut und gesund angekommen sind.

Die gleiche Tour erwartet uns bei der Rückfahrt in zwei Wochen. Jetzt freuen wir uns aber erst mal drauf, uns mit unseren Kollegen auszutauschen und zu sehen, wie sie arbeiten und in welchen Problemen sie stecken und wie sie sie angehen. Wir hoffen, dass uns das dann für unsere Arbeit hilft.

Montag, 27. Juli 2009

…wir können schon von der Planung einer Reise viel erzählen.

Eigentlich sollte unsere Reise Morgen (29.7.)losgehen. Wir wollten mit dem Auto bis nach Kigoma (tansanische Grenze) fahren und dann dort auf` s Schiff gehen, dass uns in 3 Tagen über den Tanganykasee nach Sambia bringen sollte. Vor ein paar Tagen bekamen wir die Info, dass das Schiff erst eine Woche später (5.8.) Richtung Sambia fahren wird, da es an unserem Abreisetag Flüchtlinge aus dem Kongo transportieren muss. O.k. das ist für uns jetzt zwar umständlich, den Rest der Reise wieder neu zu organisieren ( wo, wann schlafen, welche weiteren Transportmöglichkeiten müssen wir neu organisieren?), aber das ist halt Afrika!
In der Nähe von Lusaka findet ein Treffen (11.8.- 17.8.) der Liebenzeller Mission für ihre Afrika- Missionare statt, so wollten wir davor noch ein bisschen das Land erkunden.
Aber gestern kam, nachdem wir nun neu organisiert hatten, wieder ein Anruf aus Tansania. Das Boot wird leider auch nicht am verschobenen Termin Richtung Sambia ablegen,…aber die Woche darauf (12.8)bestimmt! Doch das ist für uns zu spät! So saßen wir nun gestern ganz geplättet auf unserer Terrasse und dachten schon etwas zerknirschter: Das ist halt Afrika!
Also frisch ans Werk und nochmal neu überlegen, wann, wo, wie hinkommen, telefonieren, mailen, absagen, neu arrangieren,….
So langsam sind wir richtig urlaubsreif!
Aber was toll ist, wir können jetzt die sperrigen Schwimmwesten zu Hause lassen!
Von unserer Reise an sich, wird es bestimmt dann auch einiges zu berichten geben, denn 3 Tage im Zug mit ein paar kleinen Kindern ist bestimmt auch eine Reise wert!

Dienstag, 21. Juli 2009

Dreckiges Wasser


Gestern hatte ich ein Erlebnis, das ich sonst nur nach früheren Zeltlagern mit Kindern kannte: Duschen lohnt sich! 5 Tage waren mein Kollege und ich mit 45 Jugendlichen in Muramvya auf einem Bibelcamp. Da es dort kein fließendes Wasser gibt, fiel auch die Katzenwäsche eher noch geringer aus und somit war das Duscherlebnis und –ergebnis ein tolles (v.a. wen man bedenkt, dass gerade Trockenzeit ist und der afrikanische, feine Staub sich förmlich in jede Pore setzt) … Beeindruckender als dieses Erlebnis sind aber die Sachen, die wir mit den Jugendlichen aus unserem Projekt erlebt während es Camps haben. Wir haben viel zusammen gesungen, gelacht, gebetet und in der Bibel gelesen. Eine tolle lohnenswerte Zeit, wenn man bedenkt, dass viele das erste Mal in Muramvya waren oder noch wichtiger: viele haben keine Eltern mehr und haben in dieser Zeit erfahren, dass auch so eine Gemeinschaft unter Jugendlichen stärken und tragen kann. Ein spezielles Erlebnis war, dass wir jedem eine Bibel schenken konnten. Die Freude darüber war so groß, dass die Teilnehmer erst Mal eine Stunde ausgelassen gefeiert und getanzt haben. Und dass sie die Bibel benutzen, merkte man an den kommenden Morgen. Keiner ließ es sich nehmen, mit SEINER Bibel zu meinen Bibelarbeiten zu kommen. Vieles ist passiert in diesen Tagen: Herzen wurden verändert, intensive Gespräche geführt, Vertrauen wurde aufgebaut und sie ließen sogar mich als Weißen in ihr Leben blicken. Kurz: viele der Jugendlich haben Gott neu oder anders in ihrem Leben erfahren und angenommen. „Ich werde ab jetzt ein anderes Leben führen, “ sagte ein 18jähriger Junge. Einer, der früher auf der Straße lebte und in einer Bande war, die Mädchen und Frauen vergewaltigten.

Donnerstag, 16. Juli 2009

BAHO Rundbrief

Wer möchte kann hier den neuesten Rundbrief des BAHO Projekts lesen. Viel Spaß!

Freitag, 10. Juli 2009

Was uns umtreibt

Da unsere Kollegen zur Zeit im Heimataufenthalt sind, kommen auf uns noch mehr Verwaltungsaufgaben mit zu. Ich bin gerade viele Stunden dabei, mich um Autos zu kümmern (Reparaturen, Versicherungen etc.), bei Banken anzustehen, Rechnungen wie Rentenversicherung unserer Arbeiter oder Strom/ Telefon etc. zu bezahlen. Daneben halten uns immer wieder Baugeschichten (ihr erinnert Euch, dass wir in Muramvya ein Klassenzimmer bauen?) oder Abschiede von Menschen, die wir kennen gelernt haben, in Atem. Im Peace House kommt das Projekt, ich muss darüber glaub ich mal berichten!, endlich ins Rollen. Heute hatten wir eine konstituierende Sitzung aller beteiligten Partner. Der letzte, der dazu eingeladen war, kam 70 Minuten nach Beginn der Veranstaltung! Eine Leistung, v.a. wenn man bedenkt, dass er eigentlich die Trägerschaft dieses Gremiums übernehmen soll. Dann sind gerade viele Burundier krank, weil Trockenzeit ist – in der Bank wird man dadurch zum Beispiel beim Warten für das Erledigen eine Einzahlung (90 Minuten warten!) von allen Seiten angeniest und angehustet und das bei einer wartenden Menschenmenge, die an die Menge von Wartenden auf die Sonderangebote bei Aldi erinnert – nur in dreifachen Ausmaßen, auch was die Ungewohntheit des Umgangs der Wartenden untereinander anbelangt.
Daneben bereiten wir eine Bibelfreizeit vor – nächsten Freitag geht es für fünf Tage mit 50 Jugendlichen auf ein Lager: Spiele, Bibelarbeiten und gemeinsame Aktivitäten stehen auf dem Programm. Ich freu mich schon auf die Zeit!

Mittwoch, 24. Juni 2009

Die Reise im verrückten Flugzeug

So ist das, wenn man reist. Das Gefühl der Filme lässt mich nicht los, daher habe ich nach einem verrückten, skurilen und aberwitzigen Filmtitel gesucht.
Sonntag standen wir an der Burundisch- Ruandischen Grenze. Die Grenzformalitäten waren kein Problem – jedenfalls für die Menschen. Für das Auto erwies sich das als schwerer. Der ruandische Zöllner (ich habe schon mal geschrieben, dass man die alttetstamentliche Haltung gegenüber Zöllnern in Afrika verstehen lernt) jedenfalls wollte die Autopapiere sehen. Dabei stellte er fest, dass ich nur eine burundische Autoversicherung habe. Die gilt in Ruanda nicht. Meine burundischen Kollegen sind genauso wie ich aus allen Wolken gefallen. Was tun. 17 Uhr – zurück kann man nicht. Lange Diskussion. Der Zöllner lässt Gnade vor Recht walten und verabschiedet uns mit den Worten „es sind nicht viele Polzisten mehr auf dem Weg, daher könnt ihr es ohne Kontrolle bis Kigali schaffen“. Nach einer Fahrt intensiven Betens (die ruandischen Polizisten sind noch weniger geliebt, als die alttestamentlichen Zöllner) kommen wir an – ohne Kontrolle. Am nächsten Tag das Auto versichert und die erste Projekttour gemacht. Heute dann auf zur nächsten Tour. In der Stadt dann der ungeliebte Polizist, hält an: Fahrzeugkontrolle. Ich halte ihm lässig meine Autoversicherung hin und Führerschein und er fragt wo die Eintrittspapiere für das Auto sind. „Wie Eintrittskarte? Hier ist doch alles!“ „Nein – Eintrittskarte fürs Auto brauchen wir“ Meine Kollegen und ich fallen aus allen Wolken (und mein Ärger auf den so scheinbar netten Zöllner verdoppelt sich innert 5 Sekunden). 10 Leute stehen nun da und diskutieren. Schluß vom Lied: ein Chauffeur der Organisation, die wir besuchen, bringt Polizisten und Auto zur Polizeihaupstelle (gegen 10 Uhr), um die Strafe auszumachen, wir fahren mit einem anderen Auto Projekte anschauen. Als wir abends gegen 19 Uhr wiederkommen, ist das Auto nicht da. Der Fahrer kommt gestresst gegen 19.30 Uhr an und verkündet das Urteil: 100.000 ruandische Franc. Das entspricht dem Monatsgehalt eines Lehrers hier – also der Wert von 1500 EUR (wenn ich mich bei Lehrergehältern nicht irre) – umgerechnet 130 EUR für ein Papier, von dem niemand was wusste und der Zöllner nichts sagte! Auflage: Fahrt zurück an die Grenze und den Stempel holen, das Auto uns den Stempel zeigen, die Erlaubnis ist nur für einen Tag gültig, sonst weitere 100.000 Franc. Ein Irrsinn auf Rädern, der sich hier abspielt. Und dazu noch wird am 1. Juli diese ganze Regelung ungültig, weil dann Burudni im Rahmen der Ostafrikanischen Union einen anderen Status hat! Freut Euch also liebe Leser an europaweiten Versicherungen, zollfreien Grenzen und Organisationen wie dem ADAC, die einfach eine zuverlässige Auskunft geben, wenn man eine Reise tut. Ich bin gespannt, was hier noch alles passiert, bis wir am Sonntag zurückfahren, aber die Lust, Ruande zu besuchen sinkt von Tag zu Tag. Wie sehr freut man sich da auf das bekannte Chaos Afrikas, in dem ein Polizist noch jemand ist, mit dem reden kann und der Mensch ist und der keinen 1000% Auftrag zu erfüllen hat.

Samstag, 20. Juni 2009

Filme

Nachdem Mission impossible in mein Leben trat bin ich davon überzeugt, dass Burundi das Potential hat, das Cannes Afrikas zu werden – weil es eben keine Filme zeigt (wenn es auch ein oder zwei burundische Filmemacher gibt), sondern man Filme hier live erleben kann. Diese Woche war ich damit beschäftigt ein Visum zu bekommen. Ein Visum, das es mir erlaubt außer Landes zu gehen ohne dass mein zwei Jahres Visum erlischt. Es heißt Visum Austritt und Eintritt. Und so könnte man diese Mr. Bean Folge beschreiben: Austritt und Eintritt. Nämlich aus dem normalen Leben hinein in die Welt von kroteskem, ja fast kafkaeskem administratorischen Verhalten. Es gibt eine Behörde, die sich darum annimmt. Und da muss man Zeit haben. Deshalb bin ich auch schon am Montag hin, um diesen Stempel zu erhalten. Der Mann, der den Antrag entgegen nahm, sagte mir „kommen Sie Freitag wieder“. Nun wollte ich aber Sonntag (also morgen) außer Landes gehen (mein Kollege und ich haben die Möglichkeit, einige kirchliche Projekte in Ruanda kennen zu lernen). Das war mir zu knapp. Deshalb bin ich schon am Donnerstag Nachmittag dort aufgetaucht. Die freundliche Rezeptionistin wollte plaudern, weil ihr langweilig war und somit hing ich erst mal dort ne halbe Stunde, bis ich dann zum Chef gehen konnte (der auch nichts wusste und mich an di Visumabteilung verwies). Dort, hinter einem Berg von Akten (wie auf jedem Schreibtisch – ein Rätsel, dass man da wieder was findet), saß der zuständige, der sagte, ich soll morgen wieder kommen. Die Rezeptionistin hatte das mitbekommen und mich freundlich hergewunken und gesagt, sie schreibt mal meinen Namen auf, das zeigt sie dann ihrem Chef und dann soll ich am Freitag um 8 dort sein (um meinen Namen aufzuschreiben hat sie meinen Kuli benutzt, den sie dann auch als Geschenk behalten wollte). Vorhang zu, erster Teil vorbei (1,5 Stunden).
Am Freitag 8.20 uhr (burundisch) tauche ich auf. Um festzustellen, dass der Zettel nichts gebracht hat. Nach zwei Stunden zähme Ringen und suchen unter wirklich beeindruckenden Aktenbergen gegen 10. 30 Uhr dann der Durchbruch – die Akte ist da! Wieder beim Vize verweist er mich auf den Nachmittag: kommen Sie 14.30 wieder (2 Stunden). Diesmal deutsch bin ich 14.25h da, um festzustellen, dass Behörden am Freitag auch Sport machen (anders als die Polizei diese Behörde freitags). Alle in Sportkleidung hinter Schreibtischen. Die Akte ist nicht zu finden. Allerddings nicht nur meine. Der irre Blick im Gesicht mancher Menschen zeigt, dass Ämter Macht haben – Macht krank zu machen. Schicksale können sich da abspielen, gekaufte Tickets verfallen, Termine im Ausland platzen. Und all diese Emotionen prallen an einer Wand eingespielter Gleichgültigkeit ab. Jedenfalls ist ein Nigerianer mit mir im Raum, der irgendwann entnervt aufgibt. Ich halte durch und warte und rede und suche mit und bin freundlich und ärgere mich und überhaupt. Jedenfalls 16.15 Uhr verlasse ich das Gebäude (nochmal 2 Stunden) – mit Stempel und dem leeren Gefühl in mir, das wohl Rowan Atkinson haben muss, wenn er seine Folgen gedreht hat.

Mittwoch, 17. Juni 2009

Administration

Ich nutze eine kleine Zeitlücke gerade, um ein Erlebnis der letzten Tage festzuhalten. Seit drei Tagen fühl ich mich wie Tom Cruise in Mission impossible (egale welche Folge). Ich jage jemanden. Und zwar ein Dokument mit dem Kürzel PV 546/553. Es befindet sich irgendwo und es ist DAS Dokuement, das uns hilft, einen (unverschuldeten) Unfall zu regeln. Zuerst muss man jemanden kennen, der hilft, rauszukrigen wo das ist. Dann ist dieser Mensch nicht da, obwohl er es bestätigt hat. Dann gestern hat er mich in das Büro gebracht, wo ich den Fall erledigen sollte – aber Mittwoch Mittag ist Sport in allen Verwaltungen (wobei man ehrlicherweise zugeben muss, dass man nur die Leute im Sportanzug stehen und sich unterhalten sieht – vielleicht Training der Standhaftigkeit? Also heute morgen dann war das Büro offen, nur um rauszufinden, dass sich mein Zielobjekt verwandelt hat und eine andere Nummer bei einer anderen Behörde hat. Dort aufgetaucht scheinen schon alle drauf zu warten, dass jemand wie ich komm und rennen dann weg oder spielen ihre Rolle des Versteckens gut. „Das Dokument? Ja das kommt. Aber vielleicht erst nächste Woche. Komm da nochmal vorbei.“ Was tun? Für Hinweise und neue Ideen gibt es eine kühle Cola auf unserer Terrasse …

Keine News

Es gäbe viel zu schreiben, aber wir kommen grad nicht dazu. Luis hat ne Bronchitis, die uns viele Arztbesuche beschert, dann Besuche und Abschiede und eben einfach viel Arbeit. Ich hoffe, dass es in den nächsten Tagen ruhiger wird und wir von Hühner, Administratoren und anderen lustigen und zeitraubenden Begebenheiten erzählen können.

Mittwoch, 3. Juni 2009

Concours de billes

Am 27. Mai feierte Silas mit seinen Freunden seinen siebten Geburtstag! Wir waren wie immer hochmotiviert und hatten uns überlegt einen „concours de billes“ (Murmelwettbewerb) mit den Kindern durch zu führen. Wir haben uns viele verschiedene Murmelspiele ausgesucht, Murmeln besorgt, denn die Kinder haben schon gedroht, nicht zu kommen, wenn sie mit ihren eigenen antreten müssten. Wir dachten, das begeistert bestimmt die Jungs, da sie in der Schule auch immer Murmeln zusammen spielen. Aber weit gefehlt! Vor allem den burundischen Kindern sind solche Geburtstagsgepflogenheiten völlig fremd! Zumal nicht nur die eingeladen Kinder kamen, sondern einfach noch zwei Cousins von einem Kind mit dazu abgeliefert wurden und andere erst gar nicht erschienen. So war ich nach den ersten beiden Spielrunden entnervt und enttäuscht und dachte: „Dann sollen sie halt spielen, was sie wollen“. Aber Stefan hat gemeint: „Wir haben das jetzt vorbereitet, wir ziehen das jetzt durch.“ Und tatsächlich, nachdem sich die Kinder gestärkt hatten und wir einen neuen Versuch gestartet haben, konnte man sogar so etwas wie Gemeinschaftssinn entdecken. Es war auf jeden Fall ein lehrreicher Mittag und zum Schluss war es noch sehr gemütlich, als ein paar Eltern noch zum Essen blieben und wir so wieder ein bisschen Kontakte knüpfen konnten, wobei man dazu sagen muss, dass das Ende der Party auf 18Uhr angesetzt war und die letzte Mutter dann 19.30 Uhr auftauchte – welcome to Africa!

Dienstag, 26. Mai 2009

Faul Ei


Wie auf dem Foto zu sehen ist, mach dieser Klassiker der Kinderspiele auch in Burundi Spaß. Und zwar hier Erwachsenen. Um genau zu sein, sind es Erwachsene, die ehrenamtlich die Kinder des Projekts BAHO betreuen. Wir hatten letzte Woche zusammen drei Tage eine Klausur im Landesinneren, auf der wir die Grundlagen der Arbeit neu festgelegt haben und uns intensiv über die Strategie der Arbeit auseinandergesetzt haben. Dabei ging es nicht immer so lustig, wie auf dem Bild zu, doch am Ende können wir sagen, dass es eine erfolgreiche Zeit war. Wir sind übereingekommen, dass wir mit den Betreuern zusammen ein monatliches Programm für die BAHO Kinder erstellen und mit den Betreuern dann veranstalten. Es soll ein Programm sein, das eine Art Teenikreis ist mit Spielen, Singen etc.
Ab nächsten Monat machen wir uns an die Umsetzung und hoffentlich gewinnen wir jemanden, der uns hilft, das entsprechende Material für die Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen. Sonst müssen Jacques und ich ran und die Programme ausarbeiten und durchführen. Dies wird auf die Dauer aber schwer zu machen sein, da somit jedes Wochenende ausgebucht wäre. Jetzt fangen wir aber erst Mal an und schauen dann weiter – auf Kirundi: buhoro-buhoro

Sonntag, 17. Mai 2009

Zum Lachen – zum Weinen – zur Toilette!

Am Donnerstag war ich bei der amerikanischen Botschaft eingeladen, um über die Förderung unseres Projektes in Muramvya mit einer Mitarbeiterin zu sprechen. Ich bin ja schon einiges gewohnt, was Sicherheitsstandards in Botschaften anbelangt. Aber die Amis schießen den Vogel ab. Zuerst mal mit Detektor alles absuchen. Dann Handy und Schlüssel abgeben. Dann Geldbeutel dursuchen lassen. Zweite Schleuse: Wieder Detektor, alles absuchen. Dritte Schleuse nochmal alles absuchen und zum dritten Mal Geldbeutel durchsuchen. Nach fast 30 Minuten war ich dann drin! Und habe dann auf die entsprechende Frau gewartet. Dabei meldete sich mein Kaffee vom Morgen, dass er sich von mir verabschieden will. Ich zum Wachposten und ihn gefragt, wo denn die Toilette sei. Und ich dachte zuerst, ich hätte mich verhört. „Es gibt keine“. Nochmal gefragt: gleiche Antwort. Ich glaube, ich habe ihn angeschaut, als käme er vom Mars. Dann bin ich zu der Mitarbeiterin und habe sie gefragt, was jetzt zu tun sei. Sie wusste keinen Rat und schaute mich eher hilfesuchend an. Dabei war ich es ja, der welche brauchte. Und das dringend. Ich hatte dann vorgeschlagen, dass ich eben hinter dem Sofa …. (Pflanzen gab es keine aus Sicherheistgründen)
Kurz, es blieb dann nur eins – wieder raus und ein Restaurant suchen. Nachdem ich die Botschaft verlassen hatte und zurückkam, ging die ganze Prozedur wieder los – drei Sicherheitschecks. Am Schluss habe ich die Dame, von der wir eigentlich finanzielle Hilfe wollten, gefragt, ob wir denn einen Spendenaufruf starten sollten, dass die amerikanische Botschaft in Burundi sich eine Toilette leisten könne. Auf die Antwort warte ich noch. Wahrscheinlich ist sie in einer Sicherheitsschleuse hängen geblieben …

Mittwoch, 13. Mai 2009

neuer Rundbrief

Wir haben einen neuen Rundbrief. Wer ihn noch nicht empfangen hat, kommt hier zum download. Wer ihn abonnieren will, kann uns gern eine Mail schicken.

Montag, 11. Mai 2009

Stelle in Bujumbura

Wer hier im Land eine Weile leben will, kann sich in unseren Deutschunterricht einbringen. Mit Gehalt! Bezahlt von u.a. der deutschen Botschaft (Inhaber hat aber keinen Diplomatenstatus!). Hier die Stellenausschreibung:
Stellenangebot ab Sommer 09 in Bujumbura
Für den Deutschunterricht an der Belgischen und Französischen Schule, für Deutschkurse für Burundier und für den Deutschunterricht unserer Missionarskinder wird ein/e Lehrer/in gesucht. Voraussetzungen: Muttersprache Deutsch, abgeschlossenes Deutschlehramtssudium und Französischkenntnisse. Wer Interesse hat oder jemanden kennt, kann sich einfach bei uns oder bei Martin Kocher (Liebenzeller Mission) melden: 07052/17-126

Mittwoch, 29. April 2009

Herr der Ringe


Jetzt ist der plot der Trilogie um den Ringträger auch bei uns wieder aktuell. Sam, Pippin und Mary, die Begleiter des Helden aus den Romanen Tolikiens gibt es auch hier in Burundi. Allerdings in Hundeform. Und diese gehören einem amerikanischen Missionar. Besser gesagt gehörten. Denn die Missionare gehen zurück in die USA. Was tun mit den Hunden? Vor Wochen haben wir ja ein Fahrrad verloren und in diesem Rahmen über die Anschaffung eines Hundes nachgedacht. Jetzt ist es soweit. Mary ist bei uns eingezogen und hat als Wachhund nun hier ihr zuhause gefunden. Wir freuen uns, dass die Kinder sich langsam an sie gewöhnen (ja, im Gegensatz zur Vorlage aus den Romanen, ist sie ein Weibchen) und sie sich langsam an ihr neues Heim gewöhnt.

Dienstag, 28. April 2009

Wir sind zurückgezogen

Letzten Montag sind wir in Bujumbura wieder angekommen und zwei Stunden nach Ankunft war ich schon in der ersten Sitzung, da wir uns gerade um die Finanzierung eines Klassenzimmers in Muramvya kümmern und es hierbei doch einiges an Klärungsbedarf gab. Jetzt haben wir das geschafft und am Donnerstag werde ich auf der deutschen Botschaft sein, um den Vertrag zu unterschreiben. Das macht Mut, wenn andere sehen, dass wir eine wichtige und gute Arbeit machen und es auch finanziell unterstützen, was wir hier so denken und treiben. Ansonsten hatten wir einen tollen Urlaub und es war fast wie eine Art „nach Hause kommen“, als wir in Burundi angekommen sind: die Geräusche, der Krach, die Gerüche und das vertraute Chaos auf den Straßen haben richtig Lust gemacht, wieder hier einzutauchen und wieder ein Teil dieses pulsierenden und umtriebigen Lebens zu werden. Letzte Woche waren wir dann noch bei einer Ziegenverteilaktion dabei: 165 der ärmsten Menschen einer Region haben eine Ziege bekommen, mit der Auflage, die Erst- und Zweitgeburt an ihre genauso armen Nachbarn weiterzugeben. Ein tolles Programm, das man staunt und wundert sich, wirklich klappt. Letztes Jahr wurden in der Nachbarregion 200 Ziegen verteilt und nur 6 davon sind gestorben - der Rest hat wirklich angefangen sich zu vermehren. Mit diesen positiven Signalen aus der dritten Welt wünschen wir Euch eine schöne Woche.

Wir sind zurückgezogen

Letzten Montag sind wir in Bujumbura wieder angekommen und zwei Stunden nach Ankunft war ich schon auf der ersten Sitzung, da wir uns gerade um die Finanzierung eines Klassenzimmers in Muramvya kümmern und es hierbei doch einiges an Klärungsbedarf gab. Jetzt haben wir das geschafft und am Donnerstag werde ich auf der deutschen Botschaft sein, um den Vertrag zu unterschreiben. Das macht Mut, wenn andere sehen, dass wir eine wichtige und gute Arbeit machen und es auch finanziell unterstützen, was wir hier so denken und treiben. Ansonsten hatten wir einen tollen Urlaub und es war fast wie eine Art „nach Hause kommen“, als wir in Burundi angekommen sind: die Geräusche, der Krach, die Gerüche und das vertraute Chaos auf den Straßen haben richtig Lust gemacht, wieder hier einzutauchen und wieder ein Teil dieses pulsierenden und umtriebigen Lebens zu werden. Letzte Woche waren wir dann noch bei einer Ziegenverteilaktion dabei: 165 der ärmsten Menschen einer Region haben eine Ziege bekommen, mit der Auflage, die Erst- und Zweitgeburt an ihre genauso armen Nachbarn weiterzugeben. Ein tolles Programm, das man staunt und wundert sich, wirklich klappt. Letztes Jahr wurden in der Nachbarregion 200 Ziegen verteilt und nur 6 davon sind gestorben - der Rest hat wirklich angefangen sich zu vermehren. Mit diesen positiven Signalen aus der dritten Welt wünschen wir Euch eine schöne Woche.

Sonntag, 5. April 2009

Wir sind umgezogen!

Nach jetzt neun Monaten im Land haben wir beschlossen umzuziehen. Weg von Bujumbura, ganz woanders hin … Nein, nein, nicht ganz weit weg.
Keine Sorge – wir bleiben dem Land und seinen Leuten erhalten. Aber Urlaub muss sein, deshalb sind wir jetzt mal 2 Wochen über Ostern weg – unser erster richtiger längerer Urlaub seit fast drei Jahren. Aber vorher noch einige Schlaglichter auf das, was uns gerade umtreibt: Silas hat sein zweites Zeugnis bekommen (belgische Schule hat Trimester) und wir sind sehr zufrieden mit ihm, genauso wie seine Lehrerin. Nils freut sich wie ein Bär auf den Urlaub und Luis fängt an, sich auch verbal in alles einzumischen – eine lustige und anstrengende Lebensphase … Mein Kollege Jacques ist traurig, dass wir uns zwei Wochen nicht sehen, er will uns am Montag extra noch verabschieden. Wir haben in den letzten Tagen so was wie eine Jahresplanung zusammen gemacht und dabei festgestellt, dass wir wirklich in vielen Dingen an einem Strang ziehen. Das ist toll und hat uns als Familie bestätigt, dass es gut ist, hier zu sein und in dem Projekt mitzuarbeiten (also doch kein allzu langer Abschied von Burundi). Neben einem Sommerlager mit einigen Kindern des Projekts im Juli wartet im Mai ein Arbeitswochenende mit den ehrenamtlichen Betreuern des Projekts auf uns und mit Hilfe der deutschen Botschaft in Burundi bauen wir ab Anfang Mai ein Klassenzimmer in Muramvya im Landesinneren. Dort wollen wir dann einen Kurs in Sekretariat/ Büroarbeit für Schulabbrecher anbieten und somit eine kleine Berufsschule leiten. Das sind mal einige der Pläne und Teile der Arbeit, die auf uns nach dem Urlaub warten. Also – es bleibt spannend, schalten Sie auch in zwei Wochen wieder ein, wenn es heißt: „Wir sind zurückgezogen“. Übrigens: das Fahrrad ist nicht wieder aufgetaucht und der Nachtwächter weiß auch nichts. Und auf jeden Fall wünschen wir allen Lesern Frohe Ostern!

Freitag, 3. April 2009

„Internationales Frauenfrühstück“

Da in den letzten Tagen viel los war (Besuch von leitenden Mitarbeitern aus Liebenzell) nehmen wir jetzt mal eine ältere Nachricht, die trotzdem interessant ist:
Vorletzte Woche hatte ich (Tanja) einen schönen Morgen mit Müttern aus Silas Klasse. Ich habe ein paar Frauen zum Frühstück zu uns nach Hause eingeladen, um ein bisschen Kontakte zu knüpfen.
Es war sehr interessant und unterhaltsam. Eine Inderin erzählte wie sie vor 11 Jahren nach Bujumbura verheiratet wurde und mit ihrem für sie ausgewählten Mann sehr zufrieden ist,…das gab Gelächter, weil es sich für die europäische Ohren so unwirklich anhört. Der österreichische Dialekt war auch beim Französischsprechen nicht zu überhören, die „schwäbische Hausfrau“ verwöhnte die Gäste mit Hefezopfweckle und selbstgemachten Marmeladen. Die Kolumbianerin kippte aus Versehen ein Wasserglas um und erzählte von einem kolumbianischen Ritual, bei dem man ebenfalls Wasser verschüttet, um sich bei der Erde zu bedanken, die Burundierin hielt sich eher im Hintergrund aber lachte immer wieder ausgelassen und mit der Belgierin war es einfach nur „jouette“ (nett und gesellig).
Als wir uns später wieder in der Schule trafen, um die Kinder abzuholen, waren wirklich alle ganz angetan von unserem gemeinsamen Frühstück und meinten einstimmig, das müssenn wir bald wieder machen!

Donnerstag, 19. März 2009

In Afrika geht nichts verloren!!!

Gestern Abend erlebten wir eine besondere Überraschung. Ich hatte die Hoffnung ja noch nicht aufgegeben, aber andere Stimmen meinten: „Damit musst du rechnen!“ Also, das erste Päckchen, dass zu uns nach Afrika von meiner Schwester im Oktober auf den Weg geschickt wurde, ist heute angekommen,…mit Lebkuchen, Weihnachtsservietten und Haselnüsse zum Plätzchenbacken! Das Päckchen kam ziemlich ramponiert an, hatte ja auch schon eine lange Reise hinter sich, denn es hat wohl einen kleinen Umweg über Zimbabwe genommen!

In Afrika geht nichts verloren!!!

Gestern Abend erlebten wir eine besondere Überraschung. Ich hatte die Hoffnung ja noch nicht aufgegeben, aber andere Stimmen meinten: „Damit musst du rechnen!“ Also, das erste Päckchen, dass zu uns nach Afrika von meiner Schwester im Oktober auf den Weg geschickt wurde, ist heute angekommen,…mit Lebkuchen, Weihnachtsservietten und Haselnüsse zum Plätzchenbacken! Das Päckchen kam ziemlich ramponiert an, hatte ja auch schon eine lange Reise hinter sich, denn es hat wohl einen kleinen Umweg über Zimbabwe genommen!

Montag, 16. März 2009

Fahrrad



Letzte Woche war Fahrradwoche: da teilweise zwei unserer Autos in der Werkstatt waren, hatte ich das Vergnügen mehr mit dem Rad unterwegs zu sein, eben auch um dienstliche Sachen zu erfledigen. Das macht in dieser Kultur Spaß, denn von jedem Weißen wird erwartet, dass er ein Auto hat. Auto ist hier Symbol des Reichtums (kennen wir doch irgendwoher?) und wer es hat, ist auf jeden Fall damit unterwegs, auch wenn es nur 200 Meter sind (kennen wir doch woher?). Wer es hat, muss es zeigen. Wenn man als Weißer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, dann stiftet das Verwirrung und wird unter Sport abgetan. Und wenn ich dann sage, nein kein Sport, sondern Fortbewegung, ist die Verwirrung komplett. Dann kam gestern der große Tag: auf meinem Tacho war die magische Grenze von 9999,9 Kilometern mit meinem Fahrrad erreicht, bevor ich 100 Meter später wieder bei 0 beginnen konnte. Und zu guter letzt wurde in der Nacht (wahrscheinlich vorgestern) bei uns aus der Garage ein Fahrrad unserer Arbeiter geklaut. Das bringt jetzt natürlich Probleme mit sich – hat der Nachtwächter geschlafen?, war er beteiligt?, wer kann wie nachts hier auf unser Grundstück? Das sind Fragen, die wir gerade versuchen zu klären und Sherlock Holmesmäßig aufzuklären. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, setzen wir eine Cola aus. Uns hat es jedenfalls darin bestärkt, nun doch noch nach Hunden zu suchen, die eventuell/ hoffentlich mehr auf der Hut und vor allem nachts mehr wach sind.

Donnerstag, 12. März 2009

Nigerianer zu Besuch

Gestern Abend hatten wir ein nigerianisches Ehepaar, das wir aus der Gemeinde kennen, zu Besuch. Er arbeitet bei der Botschaft als Finanzattache und hat nun nach einem Aufenthalt in China eine Stelle in Burundi angenommen. Da sowohl China als auch Nigeria Stationen in meinem Leben waren, war es natürlich sehr interessant, sich auszutauschen. Spannend war zu hören, wie es Ihnen als Westafrikaner in Ostafrika geht. Manche Beobachtungen konnten wir voll mit ihnen teilen, wie zum Beispiel die Haltung der Väter den Familien gegenüber hier in Burundi (vgl. Artikel „Papa ist in der Kneipe“ in der letzten Ausgabe von „Mission weltweit“) und bei manchen Meinungen kamen wir fast schon in der Rolle derer, die sich schützend vor die Burundier gestellt haben und versucht haben, die Kultur hier zu erklären und zu relativieren, was zum Beispiel die Korruption im Land anbelangt oder Fragen der kirchlichen Aktivitäten hier. Wir sind sehr gespannt, wie sich der Kontakt weiter entwickelt. Ansonsten beschäftigen uns gerade ein Riesenloch im Garten, das gebuddelt wurde, weil ein Abwasserloch verstopft/ kaputt ist (es gibt hier keine zentrale Abwasserentsorgung, sondern Klärstufen im Garten) und wir freuen uns über burundische Führerscheine, die wir erhalten haben. Im Projekt sind wir dabei, Besuche der Kinder in Muramvya zu planen. Dort wollen wir eine neue Struktur der Mitarbeiterschaft aufbauen und in diesem Zug einige der von uns betreuten Kinder besuchen.

Mittwoch, 25. Februar 2009

Närrische Tage



Da ja in einigen Bundesländern Ausnahmezustand herrschte, wollen wir kurz beschreiben, wie Fasching hier funktioniert: erste gute Nachricht: unsere Kinder haben Faschingsferien und freuen sich, ins Freibad gehen zu können. Zweitens: am vergangene Freitag, letzter Schultag, gab es einen Schulfaschingsumzug und ich glaube, das wäre für alle Faschingfans ne volle Gaudi gewesen – Kinder aus ich weiß nicht wie vielen Nationen haben sich verkleidet und zusammen einen Faschingszug durch die belgische Schule gemacht – das war wirklich sehr bunt und beeindruckend und kommt auf dem Bild leider nicht so richtig raus. Trotz allem bin ich froh, diesem Trubel ein Stück zu entkommen – Fasching war nie so mein Ding. Und da wir gerade beim Fliehen der Närrischen Tage sind: in Burundi ist seit letzter Woche eine Delegation des Landtags Baden-Württemberg. Landwirtschaftsminister Hauck ist mit rund 30 Personen hierher gekommen, um verschiedene Projekte anzuschauen. Dabei hoffen natürlich nicht nur wir, sondern auch viele andere Organisationen im Land, dass die Landesregierung ihre Versprechen, enger mit Burundi zusammen zu arbeiten und die Partnerschaft damit lebendig zu machen, einlösen wird. Schade fanden wir persönlich, dass die Delegation es nicht geschafft hat, eines unserer Projekte hier anzuschauen.

Mittwoch, 18. Februar 2009

Schulmaterial



Diese Woche verteilen wir in Etappen an einen Teil der Kinder des Projekts Schuluniformen. Da sie ohne diese nicht zur Schule gehen können, brauchen die Kinder die Uniformen. Die letzte Verteilung war vor 18 Monaten und da Kinder in dieser Zeit wachsen, ist es Zeit, eine neue Uniform zu verteilen. Hier in Burundi herrscht an den meisten öffentlichen Schulen Uniformpflicht. Daher waren jetzt alle froh, dass wir die Schuluniformen aus Spendenmitteln der Liebenzeller Mission zahlen konnten. Am Wochenende werden wir in drei weiteren Bezirken verteilen, das Bild ist am Montag entstanden im Stadtteil Cibitoke. Danke an diejenigen, die das Projekt und damit auch diese Arbeit unterstützen. Für die Zukunft planen wir, die Schuluniformen von von uns ausgebildeten Schneiderinnen fertigen zu lassen, damit diese auch Aufträge erhalten. Wir sind gerade dabei zu prüfen, ob das wirtschaftlich zu machen ist, da unsere Schneiderinnen keine Industrienähmaschinen haben und somit länger für eine Uniform brauchen. Wir brauchen aber rund 250 Uniformen allein hier in Bujumbura und ebensoviele in Muramvya. Es bleibt spannend …

Donnerstag, 12. Februar 2009

Wie erholt man sich als Missionar?


So eine Frage kommt immer wieder per Mail bei uns an – „was macht ihr, um Euch zu erholen, was macht ihr am Wochenende?“ Eine spannende Frage, die eigentlich eine umfangreiche Antwort braucht. Um es kurz zu machen: Gottesdienste besuchen, Freunde besuchen und eben Erholung suchen sind Elemente, die da anzuführen sind. Ist ja so wie bei uns denken wohl jetzt manche. Nicht ganz. Das beste ist wohl, wir schildern Euch unseren letzten Erholungstag: Wir waren an den See gefahren und wollten dort baden. Es gibt an dem Ort (50 Km von Bujumbura weg) eine wirklich tolle, romantische verträumte Stelle, wo man sich voll erholen kann. Wir hatten an diesem Platz aber exakt 2 Minuten Zeit (um Badesachen anzuziehen) und dann kamen wir uns wieder wie im Zoo vor (s. Bild). Rund 20 Kinder waren um uns rum und verfolgten jede unserer Bewegungen – den ganzen Tag. Dann kamen später noch Erwachsene und Teenager, so dass unsere Idylle und Ruhe immerhin zwei Minuten angedauert hat. Also Erholung in unserem sind ist das nicht, mag jetzt wohl mancher denken und wir geben ihm durchaus recht. Wir sind eben in einem der dichtbevölkertsten Länder Afrikas. Daher müssen wir uns damit abfinden, dass Ruhe und mal Abschalten im Sinne von „für sich sein“ Luxus ist, den man hier im Land fast nie finden kann. Geniesst also die ruhigen Spaziergänge im Schwarzwald oder wo auch ihr immer Eure Ruhe findet!

Mittwoch, 4. Februar 2009

Drängeln erlaubt! Aus der Serie: Kultur im Alltag

Ich stehe an der Kasse und werde langsam sauer. Was soll das? Alle drängeln, quetschen sich an mir vorbei, obwohl doch eh schon kein Platz mehr ist. Es kostet mich ehrlich Überwindung es den Burundiern gleich zu tun, und der Kassiererin die hunderten von FramBou unter die Nase zu halten, Denn wer den längsten Arm hat und der Kassiererin am nächsten kommt, kann bezahlen.
Dann habe ich es endlich auch geschafft und keiner ist sauer, dass ich jetzt der Nase der Kassiererin am nächsten bin! Beim nächsten Mal wird mir das Drängeln schon leichter fallen!

In manchen Läden ist es so, dass man den Verkäufern sagt, was man haben möchte (muss man sich auch schon anstellen, bevor man an die Reihe kommt), dann packt der alles ein, gibt den Kunden einen Zettel, mit dem drängelt man sich an der Kasse und zahlt, geht zurück, stellt sich wieder an, um seinen Einkauf entgegenzunehmen. So dauert der Einkauf eben seine Zeit!

Oder beim Autofahren – Regeln gibt es hier wenige und auch die Fahrschulen, die es gibt, sind nicht unbedingt die besten. Jedenfalls, wenn man eine Kreuzung kommt und rüber will, ist es gut, sich in zweiter oder dritter Linie anzustellen und sich langsam in den fließenden Verkehr zu drängeln, um dann irgendwann alles zum Erliegen zu bringen und sich dann auf die andere Straßenseite durchzudrängeln. Das nimmt einem auch niemand krumm – ach ja: wichtig auch – dabei immer hupen! Am besten mal live miterleben!

Mittwoch, 28. Januar 2009

Saukalt

Gestern beim Frühstück meinte Nils: „Papa es ist echt saukalt“ – ein Blick auf das Thermostat bestätigte das: nur 17°C morgens um 6.00 Uhr – da kann man schon mal einen Pullover anziehen, oder? Ansonsten merken wir, dass wir hier gerade die längsten Tage des Jahres haben – abends ist es eine halbe Stunde länger hell, wie im Juni als wir ankamen. Dafür sind wir in der Regenzeit und haben immer mal wieder länger andauernden Regenfall, was uns dann aber immer mal wieder komischerweise Wasserausfall im Haus beschert. Durch die Wärme und den Regen explodiert aber alles – der Garten ist im Dauerwachstumszustand. Ansonsten sind wir gerade dabei, die Zukunftswerkstätten auszuwerten, Finanzberichte schreiben und Geldanträgen für verschiedene Projekte an meiner zweiten Arbeitsstelle, dem Peace House der Anglikanischen Kirche, zu erstellen.

Donnerstag, 22. Januar 2009

Die Rede der Arbeiter

Wir hatten ja davon berichtet, dass wir ein Neujahrsessen gemacht haben. Die Arbeiter konnten nach meiner Ansprache ihre Rede an diesem Abend nicht halten, weil sie zu Recht befürchteten, dass wir sie ob unserer Kirundi Kenntnisse nicht verstehen würden. Mit unserem Sprachlehrer haben wir das dann später nachgeholt, so konnten wir alles gut verstehen. Unsere Kollegen hatten uns schon vorgewarnt und so waren wir nicht überrascht, als dann nach viel Dank seitens der Arbeiter die Forderung nach einer Gehaltserhöhung kam. Wir sehen, dass ihre Ausgaben hoch sind und sehen, dass hier, wie in Deutschland auch, alles teurer wird. Wir sehen aber auch andere Löhne, die im Land bezahlt werden, und sehen die vielen Gratifikationen, die unsere Arbeiter erhalten. Alle, die mal in so einer Seite waren, werden jetzt lachen und sich an ihre eigenen Formulierungen erinnern, die sie gefunden haben, um eine gute Antwort zu geben. Es ist eben immer eine Gratwanderung zwischen eigenem Wollen, der Verantwortung gegenüber anderen, die lang nicht so viel verdienen und vielleicht sogar eine bessere Ausbildung haben, dem was man machen sollte und wie man Menschen motiviert, die für einen arbeiten. Plötzlich ist man Arbeitgeber und lernt die andere Seite der Arbeitswelt kennen – und mal ehrlich: wer freut sich nicht über eine Gehaltserhöhung?
Was haben wir getan? Wir haben einerseits burundisch geantwortet und gesagt, dass wir überlegen und sehen. Im Mai kommt nämlich schon die nächste Gelegenheit zu Verhandlungen, am Tag der Arbeit. Wir haben aber andererseits auch deutsch gehandelt und ihnen angeboten, in eine Versicherung einzubezahlen, die ihnen dann später eine Art Rente auszahlen wird. Und dann gibt es noch einen Feiertagszuschlag für die, die an den 11 nationalen Feiertagen arbeiten.
Prinzipiell sind wir auf jeden Fall froh über die, die sich hier in unserem Haushalt super einbringen und daher werden wir bestimmt im Sommer, wenn sie dann ein Jahr bei uns sind (ist hier wie in Deutschland, dass man erst mal auf Probe arbeitet), was an den Gehältern machen.
Übrigens: am Samstag ist die nächste und für Bujumbura letzte Zukunftswerkstatt. Eventuell werden wir diese Methode, um uns ein Bild über das Leben der Kinder zu verschaffen, auch in Muramvya anwenden. Außerdem ist mein einheimischer Kollege krank (hoffentlich wieder fit bis zum Wochenende) und wir sollten eigentlich noch dringend einen Finanzbericht fertig kriegen. So ist es halt …

Donnerstag, 15. Januar 2009

Neujahrsessen


Preisfrage: wieviel Kilo Reis, Fleisch, Erbsen, Kochbanen und Kartoffeln braucht man, um mit seinen Arbeitern Neujahr zu feiern? Zum guten Umgang im Land gehört es, dass man als Arbeitgeber mit seinen Angestellten zusammen ein Weihnachts- und Neujahrsessen macht. Da jetzt erst alle zusammen waren, haben wir das heute am 15.1 nachgeholt. Wir haben den Arbeitern gesagt, dass sie bestimmen dürfen, was es zu essen gibt. Die Einkaufsliste habt ihr oben gesehen. Wir waren zusammen 7 Erwachsene (Arbeiter mit Ehepartnern und wir) und 11 Kinder. 4 Kilo Reis, 3 Kilo Fleisch, mindestens 2 Kilo Erbsen, ein paar Kilo Kartoffeln und Kochbanen wurden (nicht ganz!) vertilgt. Den Kuchen, den Tanja zum Nachtisch gemacht hat, haben nur noch die ganz Tapferen in Angriff genommen. In unserer Küche hat es den ganzen Tag lecker geduftet, dazu hat ständig was gebrodelt und es wurde auf Holzkohle auch noch draußen gekocht, weil unser Herd für den riesen Reistopf einfach zu klein war. Es war ein echt netter Abend, wenn man sich leider auch kaum verständigen kann. Als Krönung gab es dann die Reden – eine vom Herrn des Hauses und eine von Seiten der Arbeiter. Wir haben uns in unserer Rede für die Arbeit bedankt und unter anderem eine Gehaltserhöhung angeboten. Die Arbeiter machen ihre Rede aber erst morgen, weil dann unser Kirundi Lehrer da ist und übersetzen kann. Mit ihm zusammen hab ich meine Rede kreiert – damit war die Arbeiter auch verstehen konnten, was wir sagen wollten. Insgesamt freuen wir uns an den Menschen, die hier in unserem Haus arbeiten. Und vielleicht eins noch, um das zu unterstreichen: wann weiß man, dass man lang in einem Land lebt? Wenn der Arbeiter fragt, ob er ein Joghurt- oder Kartoffelbrot machen soll. So geschehen letzte Woche. Ich habe unseren Arbeiter gebeten, Brot zu backen und er fragt zurück welche Sorte. Das hat mich fast umgehauen und ich musste erst mal lachen. Meine Versuche, ihm zu erklären, warum ich lache wurden dann in das Nirvana der unverstandenen Kommunikation aufgenommen. Ist doch aber nett, oder? Soviel mal dazu.
Ach ja, am Wochenende ist übrigens die nächste Zukunftswerkstatt in Ruziba, einem Stadtteil Bujumburas.

Dienstag, 6. Januar 2009

Weihnachtsfeier im Projekt


Hier noch eine Meldung, die ich für die homepage der Liebenzeller Mission geschrieben habe:

Rund 270 Kinder und 100 Erwachsene nahmen am Dienstag, 30. Dezember an der Weihnachts- und Neujahrsfeier des Straßenkinderprojekts BAHO (Kirundi für „Leben ermöglichen“) in Burundi teil. „Das geht hier ja ab“ meinte eine Besucherin über die fetzigen Lieder, die vielen Tänze und die fröhlichen Menschen in der Kirche im Stadtteil Ruziba im Süden der Hauptstadt Bujumbura. Ein einheimischer Evangelist motivierte in seiner Predigt die Besucher, trotz der widrigen Lebensumstände nicht die Hoffnung zu verlieren, denn „Gott ist die Hoffnung“ so der Prediger. Der Liebenzeller Missionar Hoffmann ermutugte die Teilnehmer der Feier unter anderem dazu, im Alltag Liebe und Hoffnung auch an andere weiterzugeben.
Beteiligt waren an der Feier vier Chöre aus verschiedenen Gemeinden, die mit den Kindern zusammen eine ausgelassene Atmosphäre schafften, in der sich die Besucher aus armen Verhältnissen sehr wohl fühlten. Zum Abschluss der rund vier stündigen Feier präsentierten die Kinder des Stadtteils Ruziba ein Anspiel, in dem sie die Wichtigkeit des Projekts BAHO für ihre Familie auf lustige Weise präsentierten. Nachdem jedes Kind des Projekts ein Geschenk erhalten hatte, ging es dann nach Hause. Am vergangenen Samstag, 3. Januar, führten die Projektverantwortlichen eine ähnliche Feier für die rund 220 Kinder, die im Baho Programm in Muramvya beteiligt sind, durch. Auch in der Stadt im Landesinneren herrschte eine tolle Stimmung. Ein Chor aus der Hauptstadt war mitgekommen und so konnten die Kinder zusammen mit rund 50 Erwachsenen Besuchern ausgelassen tanzen und feiern.

Donnerstag, 1. Januar 2009

Gesegnetes Neues Jahr

Wir wünschen Euch allen ein gesegnetes Neues Jahr. Wir haben zusammen mit Freunden, die uns für zwei Wochen besuchen, und mit unseren Teamkollegen und deren Besuchern auf unserer Terrasse gefeiert. Wir konnten zusammen draußen sitzen und den lauen Abend und die Nacht genießen. Neben indischem Essen und Zeit sich zu unterhalten haben wir einen persönlichen und politischen Jahresrückblick gemacht. Dabei ist uns als Familie wieder neu bewusst geworden, wie das Jahr 2008 für uns von Abschieden geprägt war. Wie sehr wir dabei auch unsere Grenzen als Paar, Familie und Einzelner kennengelernt haben. Wir haben aber auch festgestellt, dass Gott uns in diesen Zeiten begleitet hat und Menschen uns immer wieder Mut zugesprochen haben. Danke Euch, dass ihr diesen Schritt nach Burundi begleitet.
Wir wünschen uns und Euch für dieses Jahr, dass wir in allen Begegnungen und Erfahrungen spüren, wie Gott bei uns ist und wir durch die verschiedenen Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, sehen, wie wir wachsen.