Donnerstag, 29. April 2010

Nils hat eine bewegte Woche hinter sich.

Am 19. April feierte er seinen 5 Geburtstag. Da es sich natürlich nicht in der Großfamilie feiern konnten, luden wir die Missionarsverwandtschaft ein und aßen mit den Missions- Tanten, - Onkels,- -Cousinen und –Neffen den Geburtstagskuchen und packten Päckchen aus Deutschland aus! Für den Samstag hat er 3 Freunde aus seinem Kindergarten zum Indianerkindergeburtstag eingeladen. Wir haben noch die Eltern und Geschwister mit eingeladen, um sich einfach besser kennen zu lernen und Zeit miteinander zu verbringen. Jedoch am Freitagnachmittag vor seiner Party schnitt er sich im Freibad an einer kaputten Fließe seinen linken Fuß auf. Wir haben uns schon öfters über die zerbrochenen Fließen beschwert und wurden immer wieder vertröstet. So war nun helle Aufregung im Freibad,…wohin zum Nähen? Schließlich sind wir dann ins Krankenhaus, da unser Hausarzt seine Praxis seit Wochen umbaut. Es war schön, dass ganz spontan eine Mutter aus Nils Kindergartenklasse auch zum Krankenhaus kam. Sie ist selbst Ärztin und wollte uns beistehen und sehen, ob alles gut gemacht wird. Nils wurde mit 4 Stichen genäht und er war ganz tapfer. Ich habe dann noch mit dem Freibadverantwortlichen gesprochen und er meinte, sie können das Freibad nicht einfach so renovieren und übrigens sei Nils nicht das erste Kind, das sich schneidet. Aber sie überlegen, eine Krankenschwester einzustellen, um die Verwundeten gleich zu behandeln. Auch eine Lösung??!

Donnerstag, 22. April 2010

Uralub, Teil 2



Dann haben wir eben in Mwanza Urlaub gemacht und haben begonnen, es auch dort zu genießen. Nachdem das Auto dann repariert war, haben wir unsere Pläne geändert und uns auf den Weg in die Serengeti gemacht. Alle haben aber gesagt, dass es verrückt ist, allein rein zu fahren, weil man nie wieder rausfindet, sobald man von der Hauptstrasse runtergeht. Dank Freunden konnten wir dann bei amerikanischen Missionaren übernachten, die 30 Kilometer vor der Serengeti wohnen. Das war klasse, zumal sie uns angeboten haben, ihren Mechaniker mit reinzunehmen, der auch Führer ist. So sind wir also mit gutem Gefühl um 6.30 losegdüst in wohl einen der größten Nationalparks der Welt (zumindest ist die Serengeti fast genauso groß wie Burundi). Es war klasse, diese Tierwelt zu sehen und in diesem Sinn auch unbeschreiblich. Man musste beim Aussteigen aufpassen: die Ameisen waren schnell und aggressiv, wer länger als einige Augenblicke ruhig stand, war mit ihnen übersät. Und man musste immer nach Löwen und anderen wilden Tieren schauen. Wir trafen dann einen Ranger, der uns erklärte, dass gerade welche frisch ein Zebra gerissen haben. Auf dem Weg dorthin sind wir in einem Schlammloch (es war Regenzeit) stecken geblieben und Allrad und alles half nix mehr. Unser Mechaniker und ich haben dann unter ständiger Furcht der Löwen, versucht das Auto zu befreien (Schaufeln, Steine unterlegen etc.) hat aber nix geholfen. Nach einer Stunde kam dann ein Land Cruiser, der uns rausgezogen hat. Der Krach hat natürlich auch die Löwen dann verjagt, so dass wir die nicht mehr gesehen haben. Erschwerend v.a. für die Kinder waren die TseTse Fliegen (große Bremsen), deren Stiche weh tun (aber nicht mehr Schlafkrankheit übermitteln).
Nach diesen Tagen ging es dann zurück nach Burundi. Mit unserem Auto war soweit alles o.k. bis irgendwann es angefangen hat zu rauchen und der Rauch auch in der Fahrerkabine war (Motor ist unter dem Fahrersitz) und wir alle ziemlich schwarz aus dem Auto ausgestiegen sind. Auf der Rückfahrt waren auch rund 100 Kilometer Piste (keine Teerstrasse), die sich dank des Regens immer wieder in schlittrigen Abschnitten zeigte. Die Krönung war, dass rund 20 Kilometer vor Ende dieser Piste ein LKW in einem Anstieg fest steckte im Schlamm und die Strasse so zerwühlt war, dass es schlecht aussah. Der Rückweg hätte uns 2 Tage gekostet. Daher haben wir gewartet, bis es ein Taxifahrer probierte und wir wollten sehen, wie er es machte. Er bleib dann aber im Schlamm stecken (s. Bild). Rund 20 Leute halfen dann ihn raus zu heben/ ziehen/ schieben. Dann waren wir an der Reihe. Allrad rein und Gott sei dank konnten wir uns irgendwie durchwühlen und sind irgendwie durch gekommen. Letzten Samstag konnten wir nach rund 2000 Kilometern in Afrika dann wieder in unserem Haus in Bujumbura schlafen.

Montag, 19. April 2010

Urlaubstour nach Kenia

Wegen Internet- und Stromproblemen kommt hier der erste Teil unserer Erlebnisse aus Sicht der Erwachsenen: Das Auto voll mit Gepäck und Familie, hatten wir mehr als eine Stunde an der Grenze Burundi- Tanzania verbracht, um Beamten alle möglichen Dokumente zu zeigen und alle möglichen Grenzformalitäten zu erfüllen. Dann Tanzania – ein Land, das im Vergleich zu Burundi grenzenlos weit ist. Und hüglig. Sehr hüglig zumindest im Grenzgebiet. Das spürte auch unser Motor und somit kam, was kommen musste: ein altes Motorleiden machte sich breit, der Kühler kochte über und wir standen am sehr späten Nachmittag an der Strasse mit blubberndem Kühler. Keiner wusste was tun, es wurde spät und der nächste Ort war weit. Wir konnten dann einen LKW anhalten. Der Fahrer versicherte uns, dass alles wieder gut wird, man braucht nur Zeit, die wir seiner Meinung nach nicht hätten, denn es würde bald dunkel und auf dieser Strecke gäbe es viele Überfälle. Der Fahrer hielt nen anderen LKW an, dann wurden wir abgeschleppt – 20 Kilometer in irgend ein Kaff, wo wir noch spät abends in irgendeiner Lodge (Motel) was zum Schlafen fanden. Am nächsten Morgen gings fröhlich ans Werk – weiterfahren. Alles ging gut, bis nach dem Mittagessen, das Spiel von vorn losging. Die nächsten 150 Kilometer, war einer Aneinanderreihung von Stopps, kurzen Fahrten und allem Möglichen, was man nur machen kann, um irgendwie weiter zu kommen. Spät nachts dann wieder ne Lodge, diesmal teuer, aber nett am Viktoria See (Tunza Lodge) gelegen.
Am nächsten Tag (Feiertag) Mechaniker gesucht und gefunden und dann die Analyse: Alles muss raus: Kolben, Motorblock etc., da die Kolben zu viel Spiel haben und damit alles kaputt zu gehen droht. Vier Tage Verhandeln, Ersatzteile suchen, Mechaniker jagen und transportieren begannen – alles in Suaheli, da in Tanzania wenig Englisch gesprochen wird. Und dem Urlaub nicht zuträglich war, dass der Besitzer des Autos nicht an die Werkstatt delegiert, sondern selber überwacht oder zum Beispiel die Ersatzteile verhandelt. Der Mechaniker geht hin, sagt, was er braucht und der Besitzer (in dem Fall: ich) verhandelt. Zum Glück bin ich da schon geübt und konnte selbst für manche Tanzanier überraschend gute Preise aushandeln – sowohl bei den Ersatzteilen (Original aus Japan wurde mir versichert!)als auch beim Motorblock ausbohren. Somit ging unsere erste Urlaubswoche in Mwanza zu Ende und langsam war es dann klar, dass Kenia nicht mehr drin war.

Sonntag, 18. April 2010

Urlaubstour nach Kenia

Der Urlaub aus der Sicht unserer Kinder: Silas und Nils berichten: Hallo. Wir waren in Tanzania. Und wir waren in der Serengeti. Da haben wir Giraffen gesehen und ein paar Autos, die vorbei gefahren sind. Dann haben wir Gnus und Antilopen gesehen. Nilpferde, Krokodile, Affen und Zebras waren auch dabei. Elefanten und Nashörner haben wir leider nicht gesehen. Und keine Löwen und Geparden.
Wir haben eine schweizerische Familie getroffen und noch andere Leute, die wir vorher nicht gekannt haben. Dann haben wir noch in der Tunza Lodge übernachtet, weil das Auto kaputt war. Dort haben wir viele Falken gesehen. Kekse, Bananenchips und viel Fanta mit Ananas- und Maracujageschmack haben wir gehabt. Dort haben wir viele Orangen gepflückt und im Zelt geschlafen.
In einem Markt waren wir auch noch, dort haben wir Reis gekauft und einen Korb.
Das Autofahren war nicht so toll, weil wir so oft anhalten mussten, weil das Kühlerwasser gekocht hat und weil wir ganz oft von der Polizei kontrolliert worden sind. Das wars.
Morgen erzählen wir den Urlaub aus der Sicht der Erwachsenen …

Samstag, 3. April 2010

Frohe Ostern!!

Am Karfreitag Nachmittag hatten wir Besuch von Freunden, die wir über die Schule kennen. Am Morgen war noch Schule und dann begannen die Osterferien. Wir hatten in der Familie bisher noch kaum über Ostern gesprochen (hier vergisst man so was so leicht, weil man nichts tändig durch Werbung und Auslagen in Schaufenstern daran erinnert wird) und so beschlossen wir, einen Ostermittag zu feiern. Wir haben Hefehasen gebacken, aßen leckeren Kuchen mit kleinen bunten Mürbteigeiern als Deko (aus einem Päckle aus Deutschland!) und färbten dann noch Eier.
Ich dachte ja, dass es ein internationaler Brauch sei, Ostereier zu färben. Denkste wohl! Für die anderen Kinder (mit dänischem, belgischem und kolumbianischen Hintergrund) war es das erste Mal, und es war toll, mit welcher Begeisterung sie dabei waren und Farben mischten!
Ich dachte: „Ist doch echt toll, was man für andere Bräuche kennen lernen kann- und dazu muss man nach Afrika kommen!“
Frohe Ostern Euch allen und viel Spaß beim Entdecken neuer und alter Bräuche und dem Sinn hinter dem Allen!