Dienstag, 24. Mai 2011

Fortschritt?


Man sagt ja immer, in Afrika ginge alles langsamer. Und es stimmt. Aber dann, wenn was passiert und es losgeht, dann klappt es (meist) ganz gut. So auch hier. Wir haben ja eine Plattform für unsere Kinder und Jugendlichen von BAHO geschaffen, wo sie sich selbst organisieren können und sich füreinander Zeit nehmen können.
Ein Ergebnis dieser selbst Organisation ist das erste BAHO-Fußball Turnier, das am vergangenen Freitag statt fand. Natürlich fing es später an, natürlich war einiges nicht so gut organisiert und doch muss ich zugeben, dass mein Kollege Pastor Moise und ich stolz waren, dass es so gut geklappt hat. Ruziba hat gut trainiert und die Kicker von Kaniosha mit 4:3 geschlagen. Die anderen beiden BAHO Gruppen spielen im Juni gegeneinander und dann gibt es das große Finale. Im Bild ist übrigens zu sehen, wie ein 11 Meter geschossen wird. Na ja, man könnte es sehen, wenn die Zuschauer nicht auf dem Feld wären – also doch alles beim Alten in Afrika?

Mittwoch, 18. Mai 2011

Zweifellos

Gestern waren wir bei einem unserer Mitarbeiter im Landesinneren zu Besuch. Neben einer Sitzung mit mehreren Pastoren war der Anlass eher ein trauriger: Seine Schwiegermutter mit 74 Jahren wurde am Freitag von einem Motorrad erfasst und starb dann im Krankenhaus. Beeindruckend für mich war, wie gefasst die Familie mit dem Tod der ansonsten noch fitten Mutter/ Schwiegermutter umging. Florian, so heißt der Mitarbeiter, erzählte, dass sie bis letztes Jahr noch in ihrem Dorf wohnte, das 25 Kilometer weg war. Und öfter machte sie den Weg zu Fuß von ihrem Dorf in die Stadt, um ihre Tochter und Familie zu sehen – Rückweg am gleichen Tag inklusive! Gefasst erzählten sie von ihrem Leben und ihrem Tod und wie sich die Schwiegermutter schon drei Tage vor ihrem Unfall auf den Tod vorbereitete: sie hatte sich die Haare gewaschen, Dinge geregelt und für sich beten lassen – Tage vor ihrem Unfall.
In dem wie die Familie mit diesem Tod umging konnte ich viel lernen. Auch dass es selbstverständlich und natürlich war, dass jeder von uns Besuchern sich finanziell an den Kosten für Beerdigung etc. beteiligte – das ist hier so und ich kann nur staunen, wie es funktioniert: man wird nicht allein gelassen, Freunde und Kollegen kommen, hören zu, teilen Trauer, Kosten und das Leben. Ohne zu idealisieren, stelle ich fest, dass das beispielhaft für uns in unserer Kultur sein kann, wo vieles in der Anonymität und im Abgrenzen versickert.

Freitag, 13. Mai 2011

Mitarbeiterschulung


Von Mittwoch bis Freitag haben wir die ehrenamtlichen Mitarbeiter in einer Gemeinde über das Thema Kinderarbeit geschult. Wir haben dazu ein amerikanisches Programm genutzt, das interaktiv ist und mit einem Einsatz mit Kindern endet. Toll war, dass andere Kirchengemeinden in diesem Stadtviertel mitgemacht haben und somit auch neue Kontakte geknüpft werden konnten. Im Bild ist Pastor Moise, der im BAHO Projekt für die Betreuung der Kinder und Jugendlichen verantwortlich ist, dabei eine kurze Andacht zu proben, die dann am Nachmittag bei den Kindern gehalten wurde.
Wir denken, dass es gut wäre auch die Mitarbeiter der anderen BAHO-Gemeinden mit diesem Programm zu schulen, um ihnen mehr Handwerkszeug an die Hand zu geben. Wir selbst sind gerade dabei, ein Jugendarbeitsbuch zu schreiben, das Andachten, Spielvorschläge und Ideen für Kleingruppenarbeit enthält.

Donnerstag, 5. Mai 2011

Abnehmen leicht gemacht

Immer wieder hört man ja über verschiedene Wege, abzunehmen. Einen, den ich unfreiwillig im letzten Monat getestet habe, ist Malaria begleitet von Würmern im Verdauungstrakt. Dabei habe ich innerhalb von zwei Wochen über 10 Kilo verloren! Ein einfacher, wenn auch nicht ganz ungefährlicher Weg abzunehmen. Also: Nachahmung nur mit Vorsicht – und was man auch beachten sollte: der JoJo-Effekt stellt sich ein. Wer es dennoch probieren möchte, kann gern zu uns nach Burundi kommen, da könnte sich was machen lassen.
Aber Spaß bei Seite: wir sind als Familie froh, dass in den nun fast drei Jahren in diesem Land nur ich (Stefan) Malaria hatte. Das ist wirklich toll, wenn ich es mir auch gewünscht hätte, dass wir alle ohne diese Krankheit auskommen. Und Würmer haben wir leider immer wieder, das lässt sich wohl nicht vermeiden.
Apropos abnehmen: Leider habe ich nicht nur abgenommen, sondern auch die Zahl unserer Azubis in Muramvya. Als ich aus dem Urlaub wieder kam, waren von neun leider nur noch 6 anwesend. Wir hoffen, dass sie den Abschluss machen und sich für die restlichen vier Monate bei der Stange bleiben.