Samstag, 24. Oktober 2009

„Gesellige Tagliatelli“

Letzte Woche kam der burundische Koch unseres italienischen Nachbars zu uns, um uns zu zeigen, wie man Pasta macht. Vor einiger Zeit löste eine afrikanisch- belgische Familie ihren Haushalt auf und ich erstand eine Nudelmaschine. Ich (Tanja) dachte, man braucht bestimmt so viel Eier und Mehl wie für Spätzle, doch da täuschte ich mich gewaltig. Der Koch sah mich zwar verwundert an, als ich meine 10 Eier auf den Tisch legte,…aber er machte fleissig 2 ½ Stunden mit, beim Nudeldrehen. So hatten wir dann gestern Silas Freund mit Familie zum Mittagessen eingeladen, um einen Bruchteil der Taglitelli zu verspeisen.
Im Gegenzug dazu brachten wir dann dem Koch am nächsten Tag bei, wie man Zitronen- und Marmorkuchen backt! Internationale Hilfe nenn ich das!

Sonntag, 4. Oktober 2009

erwachsene Kriegskinder

Letzte Woche unterrichtete ich (Tanja) in der Hauswirtschaftsklasse, wie man denn mit Kindern in einem fremden Haushalt umgeht, was dabei die Aufgaben und Verantwortungen sind.
Als Einstieg dachte ich, es wäre gut wenn die Frauen selbst über ihre Kindheit nachdenken. Es war eine intensive Zeit und ich war betroffen, was jede zu berichten hatte. Sie haben auch lustige Begebenheiten erzählt, aber vorherrschend waren ihre Kriegserlebnisse,…wie sie den Tod ihrer Eltern/ Geschwister miterlebt haben, sie auf der Flucht waren, Hunger leiden mussten, die Mutterschaft für ihre jüngeren Geschwister übernehmen mussten. Manche malten auch Bilder, auf denen schießende Soldaten zu sehen waren und schreiende Menschen. Jetzt kann ich auch besser nachvollziehen, warum manche dieser Mädchen so hoffnungslos, lethargisch wirken. Diese Kindheitserlebnisse wirken eben auch heute noch nach. Eine Frau berichtete: Mein Vater starb als ich 9 war,…davor war ich ein lustiges und energisches Mädchen, doch danach wurde ich immer trauriger.
Meine Kollegin erzählte an diesem Morgen, wie es für sie war, als sie mit 8 Jahren ihren Vater verlor und sie oft Hunger während des Krieges leiden mussten. Sie konnte eigentlich von ihrer Mutter nicht erwarten, dass sie ihr eine Schulbildung ermöglichte. Sie hat es dann doch geschafft, zu studieren und am Leben nicht zu verzweifeln. Wie hatte sie das zustande gebracht wollten die Mädchen wissen? Jeanne meinte darauf, dass sie irgendwann festgestellt hat, dass wenn sie Gott den ersten Platzt im Leben einräumt, sie eine Perspektive für dieses Leben und über den Tod hinaus hat, auch wenn gefürchtete Umstände kommen. Ihre Zuversicht und Hoffnung hat nicht nur den Mädchen viel gegeben, sondern auch mich sehr ermutigt.