Donnerstag, 25. September 2008

Lange nichts mehr gehört

Ich sitze gerade in einem Internetcafe und lade Windows Updates runter. Microsoft hat unerlaubterweise ein updates gestartet, die mit einer normalen Modem Verbindung nicht runterzuladen sind, daher hab ich mich mit einem Kollegen entschlossen, in ein Internatcafe zu gehen und die updates runterzuladen. Da durch diese Geschichte der ganze Mailverkehr lahmgelegt war, konnten wir auch nichts im blog schreiben. Jetzt geht es jedenfalls mal ein bißchen schneller, aber alle DSL Nutzer in D können sich jetzt freuen – herzlichen Glückwunsch! Bei uns ist grad krankheitsmäßig viel – bei mir sind es die Zähne, Tanja die Grippe, Silas Husten und Nils hat eine Entzündung im Ohr, die wir nicht weg kriegen. Schön ist, dass es im Projekt grad gut läuft und wir in den letzten Tagen einiges machen konnten – wir haben nochmal Schulmaterial verteilt und uns Gedanken gemacht, wie man am besten ein Ausbildungszentrum für Jugendliche beginnen kann. Dazu dann mal mehr, wenn alles weiter ist und v.a. auch spruchreif. Ansonsten freuen wir uns, dass sich unsere Kollegen Andersson hier einleben und auch schon die ersten Erfahrungen in Burundi machen.

Montag, 15. September 2008

Dies und Das

Jetzt wird es mal wieder Zeit für einen Blog-Eintrag. So langsam organisiert sich unser Leben, aber es gibt natürlich viele unvertraute Situationen, die sich uns an einem Tag in den Weg stellen und abends sind wir alle so müde, dass wir nur noch ins Bett wollen. Deshalb lest ihr im Moment auch so wenig von uns. Aber wir hoffen mit der Regenzeit auch auf kühlere Abende. Davon hatten wir schon 2, und wir waren erstaunt, wie erfrischt und noch fit wir waren.
Aber nun zu dies und das:
Anfang September wurden alle Deutsche die im Land leben zu einem Empfang eingeladen, bei dem sich der neue deutsche Botschafter mit seiner Familie vorstellte. Es war ein netter, ungezwungener Abend bei dem wir verwundert feststellten, wie viele Deutsche (ca. 50) hier im Land mit den verschiedensten Organisationen arbeiten und konnten auf diese Weise einfach ein paar Leute kennen lernen und Kontakte knüpfen.
Erster Elternabend an der belgischen Schule,…ich dachte zum Schluss:,,,, ich bin einfach Ausländerin: nix alles verstehen,…Silas kämpft sich tapfer durch seine Schultage und wir sind wirklich stolz auf ihn, dass er so durchhält. Er hat sogar 2 mal Mittagsschule und ab morgen kommen noch mal 2 Mittage Deutschunterricht dazu. Aber der findet ja zum Glück bei uns im Haus statt. Lea, aus Ottenbronn, ist für ein halbes Jahr hier, als Lernhelferin. Der Deutschunterricht wird nicht nur für unsere Kinder angeboten, sondern es können auch andere Kinder mit deutschen Hintergrund teilnehmen. So haben wir jetzt 4- 5 Mal/ Woche Kontakt zu anderen Eltern, die ihre Kinder zu uns bringen werden.
Mit dem Kirundi- Unterricht geht es jetzt auch wieder weiter. Wir haben 3 Mal/ Woche jeder eine Stund am Vormittag, bei einem Pastor der anglikanischen Kirche, Unterricht. Wahrscheinlich wird das dann noch um einen Abendkurs ergänzt. Das wollen wir jetzt mal so bis zum Jahresende beibehalten. Das Französisch muss noch warten. 2 Sprachen auf einmal, das schaffen wir nicht. Apropos, heute Mittag waren wir in einer englischsprachigen Gemeinde, nach dem Gottesdienst wollte ich mich noch unterhalten,…meine Gesprächspartner bekamen einen Kauderwelsch aus französisch und englisch um die Ohren gehauen, und meine Gehirnwindungen drehten sich in Turbogeschwindigkeit
Wir haben ja auch 2 Arbeiter, die uns hier im Haus helfen (oder Nahtwächter sind),…zum Beispiel muss man den Reis verlesen, das Mehl ordentlich sieben,…man braucht für alles viel mehr Zeit, zumal dann mal wieder ein Stromausfall dazwischenkommt oder das Wasser einfach mal einen halben Tag wegbleibt. Und wir sind echt zufrieden mit den Arbeitern, es ist ein gutes Miteinander und mit Händen, Füßen , Kirundi und Französisch kriegen wir unseren Alltag geregelt, im äußersten Notfall greifen wir dann zum Telefonhörer und rufen unseren „Übersetzungsdienst Hartmann“ an.
Das war mal wieder ein kleiner Einblick!
Wir wünschen euch eine gute Woche in der ihr Gottes Nähe spüren könnt, egal wo auf der Welt!

Montag, 8. September 2008

Empfehlungen:

Zur Zeit unser Lieblingsbrotaufstrich, der überall auf der Welt zubereitet werden kann:
Eine Minidose Tomatenmark oder 2-3- Esslöffel aus der Tube mit etwa 150 gr. Butter mischen/ pürieren, Basilikum (frisch oder getrocknet) unterrühren und ein bißchen Salz dazu. Fertig!
(Heute werde ich noch Erdnussbutter machen. Stefan hat gestern die Erdnüsse im Backofen geröstet und mit vereinten Kräften haben wir heute die Schalen abgepult,…der Thermomix brummt wieder)

Buchempfehlung:
Afrikanisches Fieber- Afrika mit dem Herzen gesehen von Ryszard Kapuscinski
ISBN 9778-3-492-233298-2 im Piper-Verlag
Mehr als 40 Jahren hat der polnische Journalist Afrika bereist und schildert sehr anschaulich und mitreißend seine Erfahrungen und Erlebnisse. Ein kurzweiliger, informativer Schmöker.

Das war`s auch schon.
Stefan hatte Samstag einen praktischen Arbeitstag, er ist mit Jaque, seinem Kollegen unterwegs, um Schulmaterial in die Familien zu bringen, deren Kinder im Straßenkinderprogramm sind. Vielleicht berichtet er euch selbst noch davon (vgl. Bericht auf www.liebenzell.org), außerdem konnte er heute seine ersten Kilometer mit dem Mountainbike in Burundi machen – tolles Erlebnis!

Mittwoch, 3. September 2008

Einschulung und mehr



Die Renovierungsarbeiten gehen voran, die Elektrik ist aber noch am werden, gesamte Küche, Wasserboiler, Waschmaschine und andere Geräte hängen an einer Sicherung. Das kann nicht gut gehen …
Am Montag hatte Silas seine Einschulung – ein tolles Erlebnis für ihn und uns, wobei jetzt unser Leben ein bißchen an Freiheit verliert – die nächsten Jahre (besser Jahrzehnte) hängt unser Lebensrhythmus am Schulrhythmus, auch was den Urlaub anbelangt. Na ja, jedenfalls der Tag war schön und obwohl Silas noch nichts versteht, beißt er sich durch und hat tollerweise seine Lust auf Schule nicht verloren!
Unser Gepäck ist zwar jetzt dank Verhandlungen billiger geworden, dafür haben die Transporteure es geschafft, in mein Fahrrad einen Achter zu kriegen. Das bringt das nächste Abenteuer mit sich – Fahrrad reparieren, hier in Bujumbura, wo die hier nur schwere chinesische Fahrräder kennen, an denen man alles schweißen kann – kein Aluteil aus Deutschland. Wir werden sehen, was passiert. Morgen zieh ich noch mal los, um zu schauen, ob das zu reparieren ist.
Im Projekt stehen gerade grundsätzliche Überlegungen an, doch dazu dann mal mehr, wenn wir weiter sind.
Es erreichen uns immer wieder Fragen, die wir gern beantworten wollen, also führen wir eine Rubrik ein „Sie fragen, wir antworten“
Haben die Afrikaner Handys? – Ja, viele haben hier keinen Festnetzanschluss und die, die es sich leisten können, haben daher ein Handy und zeigen es auch. Das heißt es wird ständig damit gespielt (keine Spiele, eher Handschneichler mäßig) und manchmal auch telefoniert. Man kann sich auch Guthaben übertragen, ein Gespräch ist umgerechnet weniger als 2 Cent, die dann aber übertragen werden können, wenn das Guthaben leer ist. Neben Statussymbol hat das Handy hier aber den Platz des Kommunikationsmittels Nummer 1 eingenommen. Internet ist nur in wenigen Bezirken in annähernder DSL Geschwindigkeit zu haben, wir haben ja schon oben beschrieben, dass es langsam und auch recht teuer ist, mit Modem zu surfen. Dadurch haben viele hier auch keinen Internetzugang und können mit der virtuellen Welt nichts anfangen.