Montag, 12. Dezember 2011

Tour Rundbrief

Wir haben wieder einen neuen Rundbrief erstellt. Wie immer findet Ihr ihn auf der homepage unserer Kirchengemeinde in Schömberg, also hier:
http://www.schoemberg-oberlengenhardt-evangelisch.de/cms/startseite/mission/familie-hoffmann/

Viel Spaß beim Lesen wünschen wir Euch!

Donnerstag, 24. November 2011

Now! New! Bagels in Buja!


… die gehen weg wie warme Semmeln.
Ein Freund von uns hatte die Idee: Back doch mal Bagels mit deinen Back-Mädels, hier gibt es doch viele Amis.
Okay! So zeigte Béla den Backmädles und mir, wie man die Teigbällchen um ein Holzlöffel schwingt, damit die Bagles ihr berühmtes Loch kriegen und erklärte uns, sie erst 2 Minuten in kochendem Wasser schwimmen zu lassen, bevor sie im Backofen gebacken werden. Das passt genau zu unserer Situation: man benötigt wenige und einfach aufzutreibende Zutaten, aber viel Zeit! Und unsere Kunden bestätigen uns, dass wir sie wirklich sehr, sehr gut machen und ein Stückchen Heimat nach Buja für sie bringen! Wow! Es ist echt aufregend und ermutigend! Hoffentlich ist es nicht nur ein Buschfeuer!
Unsere Bagelssorten: plain, cheese and onion, sesam, italien style.
Na, Lust bekommen?
Einfach vorbestellen.

Freitag, 21. Oktober 2011

Kindermund

Nils liegt abends mit Schnupfen und Husten im Bett, fühlt sich krank und fragt mich:
„Hab ich das gleiche, wie Johanna? Die hat doch was am Fuß!?“
Ich überlege und denke: „Wie, was am Fuß?“ und frage ihn noch mal, was er meint. Aber Nils bleibt dabei, die Johanna hat was am Fuß.
Plötzlich fällt es mir auf: Ja, Johanna hat Typhus!
So konnte ich Nils erklären, dass Typhus keine Krankheit des Fußes ist!
Johanna ging es aber schnell besser mit entsprechenden Medikamenten.

Dienstag, 11. Oktober 2011

Angefangen


Gestern haben wir mit dem zweiten Ausbildungsgang "Sekretariat" angehangen. 20 Jugendliche waren da. Der Rekordhalter der Teilnehmer muss jeden Tag 2,5 Stunden zu Fuß pro Weg bei jedem Wetter marschieren, um zum Ausbildungsgelände zu kommen. Wir freuen uns, dass das Interesse an unserer Ausbildung solche Kreise zieht.
Vom ersten Kurs haben sechs abgeschlossen, von denen wir immer noch hoffen, mindestens 2 eine Arbeit zu verschaffen oder unterzukriegen. Der Bedarf in Muramvya an ausgebildeten Leuten ist groß und wir hoffen, dass bald sogar mehr Absolventen etwas finden werden.
Im Bild sind die neuen Teilnehmer bei einem Kennenlernspiel zu sehen.

Dienstag, 4. Oktober 2011

Bild zum Schuh


... und hier ist das Bild zur Schuhverteilung

Montag, 3. Oktober 2011

Schuhe verteilt

Diese Woche konnten wir endlich eine Spende der Firma Deichmann verteilen. Wir hatten letztes Jahr rund 150 Paar Schuhe geschenkt bekommen, um sie an die BAHO Kinder zu verteilen. Aber leider hat es durch Container verladen und entladen/ verzollen und durch den Wechsel im Projekt so lange gedauert, bis wir die Schuhe verteilen konnten. Dazu kam noch, dass wir uns ein System überlegen mussten, mit dem wir erklären können, dass manche welche bekommen und manche nicht. Wir habe uns nach einigen Überlegungen und Treffen entschlossen, nur Schuhe an Kinder zu geben, die auch Sport machen. Am Dienstag letzter Woche haben wir es dann geschafft. Alle Kinder, die in einer BAHO Sport Gruppe sind, also Fußball, Trommeln oder Tanzen, konnten ein paar neue Turnschuhe aus Deutschland bekommen. Es hat richtig Spaß gemacht zu sehen, wie sehr sich die Kinder gefreut haben und dieses Geschenk angenommen haben. Weihnachtsmann spielen macht auch im September Spaß. Da wir aber gerade sehr wenig Strom haben und auch der beste laptop Akku irgendwann runter ist, gibt es ein Bild der Verteilung als NAchtrag in den nächsten Tagen.

Samstag, 1. Oktober 2011

75 Bewerber


Wir haben den ersten Schreibmaschinen- und Sekretärskurs im September abgeschlossen. Nächste Woche am 5 Oktober werden an die 6 Absolventen die Zertifikate übergeben. Da der nächste Kurs vor der Tür steht, haben wir geeignete Kandidaten zu einem Interview eingeladen. Es sind maximal nur 15 Plätze, die wir bieten können, dennoch kamen am Dienstag 75 Bewerber auf das BAHO Gelände, um sich testen zu lassen. Welch Nachfrage nach Ausbildung! Die besten 20 werden nun nochmal einem Vorgespräch unterzogen und dann schauen wir, wer die nächsten 6 Monate eine Ausbildung bekommt!
Der neue Kurs sollte eigentlich schon nächste Woche starten doch innerkirchliche administratvie Wirren werden wahrscheinlich Grund einer Verspätung sein. Wir peilen nun Mitte Oktober an. Trotzdem toll, wie viele sich dafür interessieren! Im Bild sind der Hauptlehrer und Stefan zu sehen, kurz bevor der Test anfängt.

Montag, 19. September 2011

Gewalt und Kirche

Gestern Nacht wurden rund 30 Personen im burundischen Gatumba, einem Ort an der Grenze zum Kongo, getötet. Diese Information hat mir mein Nachbar, der dort ein Hotel baut, heute Morgen weitergegen. Er vermutet, dass es FNL Rebellen waren, die eine Verhaftungsaktion seitens der CNDD-FDD (Partei des Präsidenten von Burundi) gerächt haben (Gerüchten zufolge sollen bei dieser Aktion drei FNL Rebellen getötet worden sein). Gegen 20 Uhr schossen die Rebellen in einer Kneipe wild um sich. Man weiß aber nichts Genaues, die Gerüchteküche ist schnell und es liegen noch keine offiziellen Berichte vor. Im Radio hat man aber den Gewaltausbruch bestätigt, Radio rfi berichtet von 34 Toten und es werden jetzt natürlich Gegenaktionen und Racheakte befürchtet.
Auf der anderen Seite waren wir letzte Woche in einer freien Methodisten Kirche in Kizina, Kommune Gihanga, die zum Programm des Peace House gehört und die Versöhnung zwischen den beiden politischen militanten Gruppen sucht. In diesem Ort gibt es eine "Transformation Group", die sich zum Ziel gesetzt haben, einen lokalen Konflikt zu lösen und anzugehen. Insgesamt hat das Peace House mehr als 30 solcher Gruppen ins Leben gerufen. Die Kirche in Kizina liegt in einem Gebiet, das stark umkämpft ist und das für seine blutigen Auseinandersetzungen bekannt ist. In dieser Umgebung sticht die Kirche mit ihrem Programm heraus: unter ihrem Dach kommen CNDD-FDD Anhänger und FNL Rebellen zusammen, beten zusammen und lesen zusammen die Bibel oder spielen zusammen Fußball. Das Programm hat aber erst vor einigen Monaten angefangen und ist daher noch zerbrechlich und noch nicht tief verwurzelt. Dennoch ist es ein Zeichen in der Region, wenn in einer Kirche Menschen mit solchen Erfahrungen und Hintergründen zusammen kommen. Menschen, die sich vorher verraten haben, aufeinander geschossen haben oder Geld gesammelt haben, dass man die andere Seite bekämpfen kann. Die Kirche wird zu einem Ort des Friedens und der Hoffnung inmitten von Unmut, Pessimismus und aufflammender Gewalt.

Montag, 12. September 2011

Bier, Benzin, Strom und Pessimismus

Nachdem im Juni und Juli es eine Bierknappheit (Amstel) in Burundi gab, folgte im August Benzinknappheit mit teilweise kilometerlangen Schlangen vor den Tankstellen und schlägt jetzt im September die Stromknappheit zu. Burundi wird ja zu 100% durch Wasserkraftstrom versorgt und da gerade Trockenzeit ist, sind die Reservoirs leer und so muss Strom gespart werden. Anfänglich wurde jede zweite Nacht der Strom abgeschaltet, jetzt ist es jeden zweiten Tag für 24 Stunden. Das Bier ist wieder da, genauso wie das Benzin und wie wahrscheinlich in einem Monat auch der Strom wieder kommen wird, wenn die Regenzeit wieder anfängt. Schlimmer ist gerade aber die politisch- gesellschaftliche Stimmung. Überall machen sich Pessimismus und Angst breit. In allen Ecken des Landes wird von Auftragsmorden berichtet (teilweise barbarische Tötungen mit 37 Kugeln in den Kopf oder Kalaschnikov Salven, bis die Leiche in mehrere Teile verstreut auf dem Boden liegt). Manche unserer Kollegen in der Kirche meiden schon gewisse Provinzen, Programme können dort nicht mehr durchgeführt werden, weil sie um ihre Sicherheit fürchten. Man berichtet davon, dass Gruppen beginnen, Schutzgelder zu erpressen und viele Leute in unterschiedlichen gesellschaftlichen Stellungen sprechen davon, dass der Krieg wieder anfängt (wenn er auch noch als "verdeckt", "kalt" oder "begrenzt" tituliert wird). Am Anfang haben wir geglaubt, dass traumatisierte Pessimisten negative Stimmung machen, doch diese Anzeichen lassen auch uns nun langsam vorsichtiger werden und auch hellhöriger sein. Wir hoffen und beten, dass Politiker ihre Verantwortung wahr nehmen und dass die Kirchen durch Programme, Aufrufe und Initiativen dazu beitragen, dass der Frieden erhalten bleibt.

Donnerstag, 8. September 2011


Schulmaterial verteilt
Wir haben Anfang dieser Woche wieder Schulmaterial verteilt. Über 240 Kinder in Bujumbura können dadurch zur Schule gehen und nächste Woche werden wir nach Muramvya gehen, um dort rund 180 Kindern zu helfen. Wir freuen uns, dass wir damit beitragen können, dass die Kinder und Jugendlichen eine Schulausbildung erhalten und somit eine Grundlage für ihre berufliche Zukunft legen können. Im Bild ist auch eine unserer neuen Kurzzeitmitarbeiterinnen zu sehen, die den Deutsch Unterricht für unsere Kinder macht und bei der Verteilung geholfen hat.
Was die berufliche Zukunft anbelangt, sind wir gerade dabei, zu überlegen, welche Rolle Computer hier spielen und wie wir in Muramvya und auch in Bujumbura kleine Computerräume aufbauen können, in denen die Kinder und Jugendlichen den Umgang mit diesen Geräten lernen können. Auch in Afrika ist trotz Stromausfällen und Viren der Computer weiter auf dem Vormarsch.

Freitag, 2. September 2011

Erster Schultag


Nach der langen Sommerpause, melden wir uns nun zurück:
„Wenn jemand 100 ist, hat er 100 Geburtstage“ hat Nils heute gesagt. „Stimmt,“ habe ich geantwortet, „aber dennoch hat er nur einen Einschulungstag!“
Heute war Nils Einschulungstag. Wie ein König hat er sich auf diesen Tag und seine Schultüte gefreut! Und dass er jetzt zusammen mit seinen Freunden im Klassenzimmer ist, eine eigene Lehrerin zum Ärgern hat und einen Schulranzen morgens aufziehen kann, der natürlich auch richtig cool ist! Der erste und einzige Einschulungstag – das Erlebnis schlecht hin, sogar soweit, dass Nils jeden Tag Einschulungstag haben will.

Sonntag, 31. Juli 2011

Meine Tante aus Amerika


War zwar nicht zu Besuch, dafür aber ein Team von LM USA. Sie waren hier, um zwei Wochen lang den BAHO Kindern Englisch zu unterrichten, Spiele zu machen und einfach Spaß miteinander zu haben. Es war eine klasse Zeit, in der sich das Team hervorragend eingebracht hat. 30 BAHO Jugendliche (siehe Gruppenbild) haben an dem Seminar teilgenommen und wir haben sie darauf vorbereitet, dass sie danach weiter Englisch Clubs haben, sich regelmäßig treffen und ihre Englisch Kenntnisse teilen. Dazu suchen wir jetzt auch in Bujumbura Ehrenamtliche Mitarbeiter. Dennoch hoffen wir, dass für 2012 wieder ein Team zustande kommt und einen neuen Kurs anbietet.

Dienstag, 19. Juli 2011

neuer Rundbrief

Für alle, die unseren neuen Rundbrief noch nicht erhalten haben: hier gehttp://www.blogger.com/img/blank.gifht es zum download.Viel Spaß beim Lesen!

Dienstag, 5. Juli 2011

Wieder frei

Es ist ja manchmal nicht einfach, wenn man in der Verantwortung für andere steht. Wir haben lange überlegt, wie wir mit der Frau, die bei und geklaut hat, weiter verfahren. Das burundische Gesetz sieht vor, dass sie eine Woche lang in U-Haft bleiben kann und danach dann in das Hauptgefängnis kommen muss. Für uns war klar, dass wir sie keine vier bis sieben Jahre hinter Gitter bringen wollen – das ist das Strafmaß für solche Verbrechen in Burundi. Zum einen weil wir nicht einen weiteren Sozialfall produzieren wollen (in Form ihrer Kinder) zum anderen weil wir die Verhältnisse in den Gefängnissen hier kennen und wissen, dass das nicht toll ist und man wahrscheinlich so lange da gar nicht überlebt.
Die untersuchende Beamtin hat uns dann zu einem Vergleich eingeladen und dabei sind wir dann geblieben. Morgen holen wir Geld und einen Wertgegenstand ab und damit ist dann der Fall geregelt.
Hätten wir weitergemacht und das Gefängnis weiter verfolgt wären auch noch solche Ausgaben auf uns zugekommen wie Verpflegung der Gefangenen, Ausgaben für Kopien der verschiedenen Ordner, Fahrten zum Gefängnis und Verhandlungen etc – und das kann hier sehr lang dauern und anstrengend werden. Auch dieser Aufwand hat uns gescheut und wir hoffen, dass es für alle (auch die anderen Arbeiter) eine Lehre war.
Heute hat eine neue Frau bei uns angefangen zu arbeiten. Wir hoffen, dass es mit ihr besser läuft und sie zuverlässiger ist. Natürlich haben wir auch aus diesem Fall gelernt und sind vorsichtiger geworden.

Dienstag, 28. Juni 2011

Strafanzeige

Das erste Mal in meinem Leben habe ich Strafanzeige erstattet. Am Montag haben wir die Frau, die bei uns putzt, polizeilich abholen lassen und in Untersuchungshaft gebracht. Sie hat sich erwiesenermaßen an unserer Kasse vergriffen und einiges von unserem Besitz in den ihrigen überführt. Wenn sie in den nächsten Tagen gesteht, können wir den Fall auf sich beruhen lassen, ohne dass wir einen langen juristischen Weg (der hier für beide Seiten unangenehm ist) gehen müssen. Es ist aber immer ein komisches Gefühl, wenn man zu solchen Mitteln greifen muss. Auf der anderen Seite wollen wir es nicht zulassen, dass unsere Angestellten glauben, man kann sich bei uns alles erlauben und wir müssen alles teilen - was selbst Burundier in dem Ausmaß nicht machen. Es ist auch auffällig, wieviele Burudnier von ihren eigenen Angestellten beklaut werden - das haben wir jetzt festgestellt, als wir unsere story einigen Leuten erzählt haben. Wir werden berichten, wie es weiter geht.

Dienstag, 14. Juni 2011

Kundenpower

Auch hier in Burundi gibt es Kundenvereinigungen. Diese wollten gegen die geplanten Strom- und Wasserpreiseerhöhungen eine Demo machen. Daraufhin hat der zuständige Minister die Erhöhung erst Mal ausgesetzt. Wir freuen uns, dass öffentlicher Protest doch Wirkungen zeigt, wenn es auch nicht Stuttgart 21 ist, ist es doch schon mal ein Anfang. Die Preise werden wahrscheinlich im Lauf des Jahres dann doch erhöht werden, aber in weniger krassen Schritten. Hintergrund ist, dass der Wasserpreis in keiner Weise kostendeckend ist und teilweise auch deutsche Entwicklungsgelder in den Ausbau und die Verbesserung der Wasserversorgung gesteckt werden sollen. Das kann aber erst passieren, wenn Wasser nicht zu Subventionspreisen abgegeben wird.

Donnerstag, 9. Juni 2011

300%

Diese Woche haben wir erfahren, dass die Strom und Wasserpreise in Burundi sich verdreifachen werden! Die nationale Betreibergesellschaft, die das Monopol hat, hat das wohl so beschlossen und bekannt gegeben. Das ist für uns dann schon teuer, aber noch verkraftbar. Allerdings, wenn wir an unsere Arbeiter, an Kirchengemeinden und Kollegen denken, wird das bei manchen sicher eine größere Haushalsdebatte auslösen. Denn Strom war bisher schon nicht wenig, wird aber jetzt teuer werden.
Ich hoffe, dass damit auch Solarlösungen stärker in den Blick kommen und somit auch für kleinere Haushalte Strom wieder billiger und zuverlässiger wird. Denn seit diese Erhöhung bekannt wurde, sind wieder mehr Stromausfälle!

Montag, 6. Juni 2011

Deutsche Konditorin bei den „Femmes gagnent la vie“


Wir haben zur Zeit 3 Praktikanten der Liebenzeller Mission zu Besuch.
Darunter auch Marie, die Konditorin in ihrem ersten Beruf ist. Das ist natürlich die Gelegenheit für die „Backmädels“ und so haben wir heute kleine Bisquite- Tarteletts gebacken und mit einer Zitronen- Buttercreme verziert. Die Zitronen sind selbstverständlich aus unserem Garten!
Letzte Woche haben wir kleine filigrane Zuckerguß- Figürchen gespritzt und den Mädchen macht es totalen Spaß zu beobachten, wie vorne aus der Teigtülle so schöne Muster rauslaufen. Es war wohl unter anderem eine gute Erfahrung zu sehen, dass auch selbst einer Meisterbäckerin nicht alles gelingt, denn die Windbeutel sind leider einfach nicht aufgegangen!
Auch Marie war beeindruckt, wie man mit einer absoluten Basic- Ausstattung versucht rauszufinden, was machbar ist!

Dienstag, 24. Mai 2011

Fortschritt?


Man sagt ja immer, in Afrika ginge alles langsamer. Und es stimmt. Aber dann, wenn was passiert und es losgeht, dann klappt es (meist) ganz gut. So auch hier. Wir haben ja eine Plattform für unsere Kinder und Jugendlichen von BAHO geschaffen, wo sie sich selbst organisieren können und sich füreinander Zeit nehmen können.
Ein Ergebnis dieser selbst Organisation ist das erste BAHO-Fußball Turnier, das am vergangenen Freitag statt fand. Natürlich fing es später an, natürlich war einiges nicht so gut organisiert und doch muss ich zugeben, dass mein Kollege Pastor Moise und ich stolz waren, dass es so gut geklappt hat. Ruziba hat gut trainiert und die Kicker von Kaniosha mit 4:3 geschlagen. Die anderen beiden BAHO Gruppen spielen im Juni gegeneinander und dann gibt es das große Finale. Im Bild ist übrigens zu sehen, wie ein 11 Meter geschossen wird. Na ja, man könnte es sehen, wenn die Zuschauer nicht auf dem Feld wären – also doch alles beim Alten in Afrika?

Mittwoch, 18. Mai 2011

Zweifellos

Gestern waren wir bei einem unserer Mitarbeiter im Landesinneren zu Besuch. Neben einer Sitzung mit mehreren Pastoren war der Anlass eher ein trauriger: Seine Schwiegermutter mit 74 Jahren wurde am Freitag von einem Motorrad erfasst und starb dann im Krankenhaus. Beeindruckend für mich war, wie gefasst die Familie mit dem Tod der ansonsten noch fitten Mutter/ Schwiegermutter umging. Florian, so heißt der Mitarbeiter, erzählte, dass sie bis letztes Jahr noch in ihrem Dorf wohnte, das 25 Kilometer weg war. Und öfter machte sie den Weg zu Fuß von ihrem Dorf in die Stadt, um ihre Tochter und Familie zu sehen – Rückweg am gleichen Tag inklusive! Gefasst erzählten sie von ihrem Leben und ihrem Tod und wie sich die Schwiegermutter schon drei Tage vor ihrem Unfall auf den Tod vorbereitete: sie hatte sich die Haare gewaschen, Dinge geregelt und für sich beten lassen – Tage vor ihrem Unfall.
In dem wie die Familie mit diesem Tod umging konnte ich viel lernen. Auch dass es selbstverständlich und natürlich war, dass jeder von uns Besuchern sich finanziell an den Kosten für Beerdigung etc. beteiligte – das ist hier so und ich kann nur staunen, wie es funktioniert: man wird nicht allein gelassen, Freunde und Kollegen kommen, hören zu, teilen Trauer, Kosten und das Leben. Ohne zu idealisieren, stelle ich fest, dass das beispielhaft für uns in unserer Kultur sein kann, wo vieles in der Anonymität und im Abgrenzen versickert.

Freitag, 13. Mai 2011

Mitarbeiterschulung


Von Mittwoch bis Freitag haben wir die ehrenamtlichen Mitarbeiter in einer Gemeinde über das Thema Kinderarbeit geschult. Wir haben dazu ein amerikanisches Programm genutzt, das interaktiv ist und mit einem Einsatz mit Kindern endet. Toll war, dass andere Kirchengemeinden in diesem Stadtviertel mitgemacht haben und somit auch neue Kontakte geknüpft werden konnten. Im Bild ist Pastor Moise, der im BAHO Projekt für die Betreuung der Kinder und Jugendlichen verantwortlich ist, dabei eine kurze Andacht zu proben, die dann am Nachmittag bei den Kindern gehalten wurde.
Wir denken, dass es gut wäre auch die Mitarbeiter der anderen BAHO-Gemeinden mit diesem Programm zu schulen, um ihnen mehr Handwerkszeug an die Hand zu geben. Wir selbst sind gerade dabei, ein Jugendarbeitsbuch zu schreiben, das Andachten, Spielvorschläge und Ideen für Kleingruppenarbeit enthält.

Donnerstag, 5. Mai 2011

Abnehmen leicht gemacht

Immer wieder hört man ja über verschiedene Wege, abzunehmen. Einen, den ich unfreiwillig im letzten Monat getestet habe, ist Malaria begleitet von Würmern im Verdauungstrakt. Dabei habe ich innerhalb von zwei Wochen über 10 Kilo verloren! Ein einfacher, wenn auch nicht ganz ungefährlicher Weg abzunehmen. Also: Nachahmung nur mit Vorsicht – und was man auch beachten sollte: der JoJo-Effekt stellt sich ein. Wer es dennoch probieren möchte, kann gern zu uns nach Burundi kommen, da könnte sich was machen lassen.
Aber Spaß bei Seite: wir sind als Familie froh, dass in den nun fast drei Jahren in diesem Land nur ich (Stefan) Malaria hatte. Das ist wirklich toll, wenn ich es mir auch gewünscht hätte, dass wir alle ohne diese Krankheit auskommen. Und Würmer haben wir leider immer wieder, das lässt sich wohl nicht vermeiden.
Apropos abnehmen: Leider habe ich nicht nur abgenommen, sondern auch die Zahl unserer Azubis in Muramvya. Als ich aus dem Urlaub wieder kam, waren von neun leider nur noch 6 anwesend. Wir hoffen, dass sie den Abschluss machen und sich für die restlichen vier Monate bei der Stange bleiben.

Mittwoch, 9. März 2011

Weltfrauentag - auch in unserer Backgruppe!

Gestern war Weltfrauentag und wir haben vor allem vor dem Backofen gefeiert! 400 Muffins wurden zu einer Ausstellungseröffnung der giz (ehemals: GTZ= Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit) geordert. Die giz hat zu Ehren des Weltfrauentags eine Fotoausstellung auf die Beine gestellt, die auf die Situation der burundischen Frauen aufmerksam macht und 100 Gäste zur Eröffnung geladen. Dabei konnten auch wir uns präsentieren, in dem wir beim Servieren unserer Muffins mit den Leuten ins Gespräch kamen. Es war ein gigantisches Erfolgserlebnis für uns alle! Die 400 Muffins gingen weg wie nix und die Mädchen wurden viel gelobt! Wir waren so „high“, dass wir dann noch zusammen ein Eis essen waren,… und wie ich feststellte zum ersten Mal für „meine Backmädels“.
Für mich war es interessant, dass mir heute beim Einkauf viele Frauen ein schönes Fest gewünscht haben. Hat euch auch jemand zum Weltfrauentag gratuliert?

Dienstag, 1. März 2011

Eineinhalb Stunden Fußmarsch


Heute haben wir in Muramvya mit der Ausbildung in Schreibmaschinenschreiben und Sekretariat begonnen. Viele der Schüler, die da sind kommen weit weg. Der am weitest entfernteste hätte wohl zweieinhalb Stunden zu Fuß, wenn er kein Fahrrad hätte. Da es aber viele Hügel sind und es eine weite Strecke auf einem Nullgang Fahrrad ist, braucht er dennoch ne gute Stunde, um zum Ausbildungszentrum zu kommen. Der Lehrer läuft eineinhalb Stunden zu Fuß, um hin zu kommen und die gleiche Strecke wieder zurück. Wir sind gespannt, wie die Ausbildung läuft und wie die Jugendlichen sich machen. Heute haben wir zum Einführungstag geputzt, Regeln aufgestellt, den Raum eingeräumt und uns aneinander gewöhnt. Da ich leider zu viele Aufgaben habe, werde ich nur einmal in der Woche unterrichten oder im Zentrum vorbeikommen. Dennoch freue mich darauf, weil lernen und unterrichten eben nicht nur Vermitteln von Stoff heißt, sondern gleichzeitig auch das Prägen und Verändern von Menschen. Mich hat es richtig gefreut diese kleine Gruppe zu sehen und auch zu erleben, wie der Lehrer, der kaum älter als die Kinder selbst ist, sich einbringt und ein echtes Interesse an den Jugendlichen hat.

Dienstag, 15. Februar 2011

Eignungstest

Heute war in Muramvya großer Eignungstest. 15 Kinder waren zu unserem kleinen Ausbildungszentrum gekommen, um dort an der Prüfung für die Ausbildung in Schreibmaschinenschreiben/ Sekretariat teil zu nehmen. Natürlich sind einige durchgefallen (zwei konnten nicht richtig lesen und schreiben), aber es gibt dennoch einige unter den Jugendlichen, bei denen man absehen kann, dass das eine gute Sache für sie wird und sie viel lernen können. Wenn die Vorbereitungen weiterhin so gut laufen, dann können wir am 1.3. das Zentrum eröffnen und die ersten Schüler unterrichten. Und das coole dabei: ich bin zumindest übergangsweise Direktor einer Ausbildungsstätte! Wollte ich zwar nicht unbedingt werden und werde es hoffentlich auch nicht lange bleiben – dennoch ein cooler Titel für einen Sozialpädagogen aus dem Schwarzwald. Wenn sich das Ganze gut anlässt, sind die Pläne natürlich groß. Der nächste Schritt wäre dann ab Herbst in eine Computerschulung einzusteigen. Dazu sind aber Solarpanels und Laptops nötig. Wenn wir da Hilfe und Kontakte brauchen, dann werden wir das an dieser Stelle veröffentlichen.

Sonntag, 13. Februar 2011

Gabentest


Wir sind gerade dabei, einen Gabentest mit den Jugendlichen zu machen. Ziel ist es, dass unsere Jugendclubs, in denen sich die Jugendlichen regelmäßig treffen, ein breiteres Spektrum an Angeboten haben. Und zwar von den Jugendlichen selbst verwaltet und begleitet. Wir erhoffen uns, dass zum Beispiel der, der gut malen kann, dann denen einen Malkurs gibt, die es wollen und er selbst dann im Volleyballkurs mitmachen kann. Um diese Arbeit zu gestalten, haben wir jetzt eine Art Gabentest vorbereitet, der in allen Vierteln durchgeführt wird und wir somit mit allen Kindern in Kontakt kommen. Ich bin gespannt was rauskommt und ich hoffe und bete, dass die Kinder dadurch entdecken, dass Gott in jeden von ihnen etwas gelegt hat und sie etwas haben und können. Weiteres Ziel ist, dass dadurch auch der Selbstwert der sonst oft vernachlässigten Kinder gestärkt wird.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Das coolste Bewerbungsgespräch

Heute waren zwei Lehrer für unseren Schreibmaschinenkurs zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Sie kommen aus Muramvya und mussten nach Bujumbura kommen, um sich vorzustellen. Wir hatten das Gespräch für 9 Uhr angesetzt. Gegen 9.20h waren sie dann da und gegen 9.45h traf sich dann das Komitee, das die Gespräche führte. Als erstes wurden in dem Gespräch die Fragen festgelegt, die wir stellen wollten und zwar von Jacques, der eigentlich nicht dabei sein sollte, da er seit 8.30h ein anderes Programm in Muramvya hatte und von mir um 9.05h erfuhr, dass die Sitzung ist und daraufhin sich entschloss, etwas dazu beizutragen, was sich als sehr hilfreich erwies. Dann wurde über das Konzept der Schule und die Gehaltsfrage diskutiert. Um 10.10h bekam der Vorsitzenden einen Anruf, dass er um 10.30h zum Bischof zu einer Besprechung muss. Gegen 10.15h kam dann der erste rein und wusste gar nicht so recht, was sagen und auch wie sich ausdrücken. Der Zweite, der dann gegen 10.25h dran kam, hatte fast keine Zeit mehr, um überhaupt die Fragen gestellt zu bekommen, damit er antworten konnte. Um 10.33h war dann die Entscheidung gefallen. Und alle verschwanden und zurück blieben die zwei, die sich den ganzen Vormittag ans Bein gebunden hatten, um 4 Minuten mit einem Gremium zu sprechen, das über ihr nächstes halbes Jahr Berufsleben entscheiden sollte – irgendwie verrückt. Jedenfalls hatten wir eine einstimmige Entscheidung gefunden und einen Lehrer angestellt. Das ist doch ein gutes Ergebnis.

Donnerstag, 3. Februar 2011

Abschiedsrede

Vorgestern waren wir in Muramvya, begleitet von unserem Direktor. Mein Kollege Jacques war dabei. Auf der Fahrt und während des Aufenthalts wurde deutlich, dass heute sein letzter Arbeitstag war. Und so hielt er eine Abschiedsrede, in der er nochmal die Jahre zusammen fasste und einen Ausblick auf das nächste Jahr gab. Die Abschiedsrede hatte einen Teil zum Inhalt, der mich nachdenklich stimmte: "In all den Jahren mit den Missionaren habe ich viel von ihnen gelernt. Ich bin ihnen dankbar dafür. Dazu sind sie ja nicht gekommen, dass ich was lerne. Sondern eigentlich sind sie für die Kinder da. Und trotzdem würde ich sagen- ich war der, der viel von ihnen profitiert hat. Danke dafür!"
Das ist doch ein Lob (Eigenlob stinkt zwar, aber wer von denen, die dabei waren könnte es sonst schreiben? Es waren ja nur Leute von der LM und ein Wächter, der kein Französisch oder Englisch versteht – daher bleibt nur eins: um der Chroniken von Narnia äh Liebenzell willen, wird das jetzt so festgehalten). Und man merkt, dass man in einen Menschen etwas gelegt hat und ihn geprägt hat. Und auf dieser Stelle (auch wenn derjenige es nicht lesen kann). Danke für das, was wir lernen durften.
Für alle die, die es nicht so emotional trifft und sich fragen, wie es weiter geht. Das weiß man noch nicht. Dazu ist der Direktor gerade hier, um die Sache zu klären. Und das coole: keiner kennt das Ende der Geschichte, wer es wissen will, kann immer wieder hier nachlesen.

Sonntag, 30. Januar 2011

Päckchen da

Das erste wurde am 2. November 2010 abgeschickt und das zweite am 20. November letzten Jahres. Immerhin – sie sind angekommen. Und zwar am Dienstag. Das erste war also knappe drei Monate unterwegs (ein Adventskalender!) und das zweite auch mit Weihnachts- und Adventsgrüßen. Toll, dass wir jetzt dadurch im Januar und Februar Weihnachten und Advent feiern können.
Ach ja – für die die planen demnächst eins auf den Weg zu schicken: vermeidet Postpakete (egal welche Größe). Wir müssen dann immer noch spezial Gebühr bezahlen und das Päckchen aus dem Zoll bekommen. Das letzte Mal hat das fast ne Stunde gedauert. Und irgendwie weiß keiner, wie das hier berechnet wird und wann eins zum Zoll muss und wann nicht. Wir glauben, dass es etwas mit diesen Postpaketen (M, L, XL egal) zu tun hat. Denn och – wir nehmen all diese Gebühren und Warterei und Handlerei (Zollpreis ist verhandelbar) auf uns, um Eure Päckchen rauszuhauen. Danke dafür!

Sonntag, 23. Januar 2011

Immer flexibel bleiben

Das war die Devise dieses Wochenendes. Am Freitag ging es los: ich war als Sprecher zu einer Konferenz im Landesinnern eingeladen und da es die Arbeit des Peace House betraf, haben wir am Donnerstag beschlossen, dass mein Kollege von dort mitkommt. Um 7Uhr wollten wir abfahren. Um 7.15h wurde ich am Freitag von der Polizei angehalten und ich musste ewig mit einem Polizisten rumhandeln, dass ich weiter konnte. Dann musste mein Kollege noch tanken, so dass wir schließlich gegen 8Uhr Bujumbura verlassen haben, was die eigentliche Zeit zum Treffen im Landesinneren war. Um 9.15h waren wir dann dort und gegen 10h nach 25 Kilometer Schlamm- und Dreckpiste kamen wir an unserem Zielort angekommen. Das Programm wurde daher geändert: es waren zwei Vorträge meinerseits für den Tag vorgesehen, das wurde dann auf einen Vortrag meines Kollegen reduziert. Gegen 12 Uhr bekam ich Hunger und freute mich auf die im Programm für 13h vorgesehene Mittagspause. Gegen 13.30h bekam ich die Info, dass das Programm geändert wurde. Ich kann um 14h dann doch ne Bibelarbeit halten, die dann auch bis 15h ging und mit der das Programm, das bis 17h geplant war schon zu Ende ging und keiner weiß warum. Danach wurde eine Besichtigung des Geländes gemacht (nicht im Programm vorgesehen). Gegen 16h wurden wir zum Pastor eingeladen, um eine Fanta zu trinken und ein kleines Brot zu essen. Dann war die Fahrt zur Unterkunft angesagt. Dort angekommen, beschlossen meine einheimischen Kollegen (!) nicht ich (!!), dass es ihnen zu einfach ist und sie dort nicht schlafen wollen. Daher machten wir uns dann 30 Kilometer Dreck- und Pistenstraße auf nach Kayanza, um dort zu schlafen. Dort haben wir gegessen und mein Kollege musste dann gegen 21.30h noch dringend übers Budget für dieses Jahr reden. Im Gegenzug hatte man für Samstag eine weitere Predigt für mich zusätzlich eingeschoben, die ich noch nachts dann vorbereitete. Um 6.30h war das Frühstück bestellt, das dann gegen 7.15h kam. Dann ging es wieder los – Dreckstrasse. Gegen 9Uhr hatte ich dann am Samstag 45 Pastoren und Gemeindeleiter vor mir, mit denen ich bis 11 Uhr arbeitete. Dann sollte gleich die Predigt kommen. Das wurde aber verschoben und man sagte mir, dass das Programm anders ist und ich am Mittag dran bin. Als ich dann gegen 13 Uhr (ohne Essen) wieder in die Kirche kam, saßen 800 (!) Jugendliche da – ich war auf einen normalen Gottesdienst eingestellt. Hatte man vergessen zu sagen, war die Auskunft. Während den 1,5 stunden Chorgesängen, die zur Gestaltung auch eines Jugendgottesdienstes gehören, konnte ich dann die Predigt vorbereiten. Gegen 17 Uhr, als alles fertig war, gab es dann eine Fanta und kleine frisch gebackene Kuchen mit der Ansage, dass es doch besser sei, wieder in Kayanza zu übernachten. Also wieder 30 Kilometer Piste – dann Abendessen mit zwei Pastoren und einer Pastorenfrau. Am nächsten Morgen raus und wieder durch die Pampa. Dann Kindergottesdienst 9-10Uhr (250 Kinder) und normaler Gottesdienst 10-13.30h mit 700 Personen. Danach war die Heimfahrt geplant. Der verantwortliche Pastor bat mich dann noch kurz in ein Haus, um sich zu verabschieden, dabei gab es ein Mittagessen und Ansprachen bis 15 Uhr. Als ich dann zu Haus ankam: Fußball spielen mit den Jungs, Kinder ins Bett bringen und als ich dann mein zweites Handy nehmen wollte, um zu telefonieren, hatte Luis es in den Händen gehabt und 3 Mal den Pin falsch eingegeben – von der PUK weiß ich natürlich nichts mehr! Immer flexibel bleiben! Gute Nacht.

Donnerstag, 13. Januar 2011

Weihnachtsfeier wieder anders

Nach dem letzten positiven Erlebnis war es dann auch prompt die Weihnachtsfeier in Muramvya am vergangenen Samstag, die alle positiven Gefühle hinten anstellen ließ. Es fing schon damit an, dass auf der Fahrt (wir hatten Kinder aus Bujumbura mitgenommen, damit sich die Kinder besser kennenlernen können) einer sich ins Auto erbrochen hat und mindestens 3 andere kurz davor waren (es lag nicht am Fahrstil!). Als wir dann mit großer Verspätung in Muramvya ankamen, war dicke Luft in der Kirche. Unser Mitarbeiter Pastor Moise hatte den Pastor in Muramvya vergessen zu informieren. Daher war dieser beleidigt und jener wusste nichts mehr zu sagen, denn statt der rund 200 Kinder waren eben nur 70 da, weil der Pastor es im Gottesdienst nicht angekündigt hatte. Dadurch hatten wir nicht nur ein Essensproblem (es war Essen für 150 Kinder gekocht), sondern auch ein Problem mit dem Programm: der Pastor aus Muramvya hatte für diesen Nachmittag (erstmals in der Geschichte) einen Gottesdienst geplant, der um 14h beginnen sollte- es war aber schon mit der ganzen Diskutiererei 13h durch. Daher sagen wir ein paar Lieder und machten ein verkürztes Programm, haben dann im Stehen draußen gegessen und sind gegen 15.30h dann enttäuscht abgezogen, weil es einfach kein guter Tag war (wenigstens war die Rückfahrt ohne Erbrechen). Und das Essen? Das hat dankbare Abnehmer. Das gute in Afrika ist: man hat immer Zuschauer und Zaungäste. Daher waren dann bei der Party auch viele Kinder und Jugendliche da, die nicht zu BAHO gehören und auch hungrig waren. Also haben wir dann denen gegeben, die da waren. Und die haben sich riesig gefreut – Weihnachten wurde anders wahr für sie- ein unverhofftes tolles Essen und eine Fanta dazu!