Dienstag, 15. Februar 2011

Eignungstest

Heute war in Muramvya großer Eignungstest. 15 Kinder waren zu unserem kleinen Ausbildungszentrum gekommen, um dort an der Prüfung für die Ausbildung in Schreibmaschinenschreiben/ Sekretariat teil zu nehmen. Natürlich sind einige durchgefallen (zwei konnten nicht richtig lesen und schreiben), aber es gibt dennoch einige unter den Jugendlichen, bei denen man absehen kann, dass das eine gute Sache für sie wird und sie viel lernen können. Wenn die Vorbereitungen weiterhin so gut laufen, dann können wir am 1.3. das Zentrum eröffnen und die ersten Schüler unterrichten. Und das coole dabei: ich bin zumindest übergangsweise Direktor einer Ausbildungsstätte! Wollte ich zwar nicht unbedingt werden und werde es hoffentlich auch nicht lange bleiben – dennoch ein cooler Titel für einen Sozialpädagogen aus dem Schwarzwald. Wenn sich das Ganze gut anlässt, sind die Pläne natürlich groß. Der nächste Schritt wäre dann ab Herbst in eine Computerschulung einzusteigen. Dazu sind aber Solarpanels und Laptops nötig. Wenn wir da Hilfe und Kontakte brauchen, dann werden wir das an dieser Stelle veröffentlichen.

Sonntag, 13. Februar 2011

Gabentest


Wir sind gerade dabei, einen Gabentest mit den Jugendlichen zu machen. Ziel ist es, dass unsere Jugendclubs, in denen sich die Jugendlichen regelmäßig treffen, ein breiteres Spektrum an Angeboten haben. Und zwar von den Jugendlichen selbst verwaltet und begleitet. Wir erhoffen uns, dass zum Beispiel der, der gut malen kann, dann denen einen Malkurs gibt, die es wollen und er selbst dann im Volleyballkurs mitmachen kann. Um diese Arbeit zu gestalten, haben wir jetzt eine Art Gabentest vorbereitet, der in allen Vierteln durchgeführt wird und wir somit mit allen Kindern in Kontakt kommen. Ich bin gespannt was rauskommt und ich hoffe und bete, dass die Kinder dadurch entdecken, dass Gott in jeden von ihnen etwas gelegt hat und sie etwas haben und können. Weiteres Ziel ist, dass dadurch auch der Selbstwert der sonst oft vernachlässigten Kinder gestärkt wird.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Das coolste Bewerbungsgespräch

Heute waren zwei Lehrer für unseren Schreibmaschinenkurs zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Sie kommen aus Muramvya und mussten nach Bujumbura kommen, um sich vorzustellen. Wir hatten das Gespräch für 9 Uhr angesetzt. Gegen 9.20h waren sie dann da und gegen 9.45h traf sich dann das Komitee, das die Gespräche führte. Als erstes wurden in dem Gespräch die Fragen festgelegt, die wir stellen wollten und zwar von Jacques, der eigentlich nicht dabei sein sollte, da er seit 8.30h ein anderes Programm in Muramvya hatte und von mir um 9.05h erfuhr, dass die Sitzung ist und daraufhin sich entschloss, etwas dazu beizutragen, was sich als sehr hilfreich erwies. Dann wurde über das Konzept der Schule und die Gehaltsfrage diskutiert. Um 10.10h bekam der Vorsitzenden einen Anruf, dass er um 10.30h zum Bischof zu einer Besprechung muss. Gegen 10.15h kam dann der erste rein und wusste gar nicht so recht, was sagen und auch wie sich ausdrücken. Der Zweite, der dann gegen 10.25h dran kam, hatte fast keine Zeit mehr, um überhaupt die Fragen gestellt zu bekommen, damit er antworten konnte. Um 10.33h war dann die Entscheidung gefallen. Und alle verschwanden und zurück blieben die zwei, die sich den ganzen Vormittag ans Bein gebunden hatten, um 4 Minuten mit einem Gremium zu sprechen, das über ihr nächstes halbes Jahr Berufsleben entscheiden sollte – irgendwie verrückt. Jedenfalls hatten wir eine einstimmige Entscheidung gefunden und einen Lehrer angestellt. Das ist doch ein gutes Ergebnis.

Donnerstag, 3. Februar 2011

Abschiedsrede

Vorgestern waren wir in Muramvya, begleitet von unserem Direktor. Mein Kollege Jacques war dabei. Auf der Fahrt und während des Aufenthalts wurde deutlich, dass heute sein letzter Arbeitstag war. Und so hielt er eine Abschiedsrede, in der er nochmal die Jahre zusammen fasste und einen Ausblick auf das nächste Jahr gab. Die Abschiedsrede hatte einen Teil zum Inhalt, der mich nachdenklich stimmte: "In all den Jahren mit den Missionaren habe ich viel von ihnen gelernt. Ich bin ihnen dankbar dafür. Dazu sind sie ja nicht gekommen, dass ich was lerne. Sondern eigentlich sind sie für die Kinder da. Und trotzdem würde ich sagen- ich war der, der viel von ihnen profitiert hat. Danke dafür!"
Das ist doch ein Lob (Eigenlob stinkt zwar, aber wer von denen, die dabei waren könnte es sonst schreiben? Es waren ja nur Leute von der LM und ein Wächter, der kein Französisch oder Englisch versteht – daher bleibt nur eins: um der Chroniken von Narnia äh Liebenzell willen, wird das jetzt so festgehalten). Und man merkt, dass man in einen Menschen etwas gelegt hat und ihn geprägt hat. Und auf dieser Stelle (auch wenn derjenige es nicht lesen kann). Danke für das, was wir lernen durften.
Für alle die, die es nicht so emotional trifft und sich fragen, wie es weiter geht. Das weiß man noch nicht. Dazu ist der Direktor gerade hier, um die Sache zu klären. Und das coole: keiner kennt das Ende der Geschichte, wer es wissen will, kann immer wieder hier nachlesen.