Dienstag, 28. Juni 2011

Strafanzeige

Das erste Mal in meinem Leben habe ich Strafanzeige erstattet. Am Montag haben wir die Frau, die bei uns putzt, polizeilich abholen lassen und in Untersuchungshaft gebracht. Sie hat sich erwiesenermaßen an unserer Kasse vergriffen und einiges von unserem Besitz in den ihrigen überführt. Wenn sie in den nächsten Tagen gesteht, können wir den Fall auf sich beruhen lassen, ohne dass wir einen langen juristischen Weg (der hier für beide Seiten unangenehm ist) gehen müssen. Es ist aber immer ein komisches Gefühl, wenn man zu solchen Mitteln greifen muss. Auf der anderen Seite wollen wir es nicht zulassen, dass unsere Angestellten glauben, man kann sich bei uns alles erlauben und wir müssen alles teilen - was selbst Burundier in dem Ausmaß nicht machen. Es ist auch auffällig, wieviele Burudnier von ihren eigenen Angestellten beklaut werden - das haben wir jetzt festgestellt, als wir unsere story einigen Leuten erzählt haben. Wir werden berichten, wie es weiter geht.

Dienstag, 14. Juni 2011

Kundenpower

Auch hier in Burundi gibt es Kundenvereinigungen. Diese wollten gegen die geplanten Strom- und Wasserpreiseerhöhungen eine Demo machen. Daraufhin hat der zuständige Minister die Erhöhung erst Mal ausgesetzt. Wir freuen uns, dass öffentlicher Protest doch Wirkungen zeigt, wenn es auch nicht Stuttgart 21 ist, ist es doch schon mal ein Anfang. Die Preise werden wahrscheinlich im Lauf des Jahres dann doch erhöht werden, aber in weniger krassen Schritten. Hintergrund ist, dass der Wasserpreis in keiner Weise kostendeckend ist und teilweise auch deutsche Entwicklungsgelder in den Ausbau und die Verbesserung der Wasserversorgung gesteckt werden sollen. Das kann aber erst passieren, wenn Wasser nicht zu Subventionspreisen abgegeben wird.

Donnerstag, 9. Juni 2011

300%

Diese Woche haben wir erfahren, dass die Strom und Wasserpreise in Burundi sich verdreifachen werden! Die nationale Betreibergesellschaft, die das Monopol hat, hat das wohl so beschlossen und bekannt gegeben. Das ist für uns dann schon teuer, aber noch verkraftbar. Allerdings, wenn wir an unsere Arbeiter, an Kirchengemeinden und Kollegen denken, wird das bei manchen sicher eine größere Haushalsdebatte auslösen. Denn Strom war bisher schon nicht wenig, wird aber jetzt teuer werden.
Ich hoffe, dass damit auch Solarlösungen stärker in den Blick kommen und somit auch für kleinere Haushalte Strom wieder billiger und zuverlässiger wird. Denn seit diese Erhöhung bekannt wurde, sind wieder mehr Stromausfälle!

Montag, 6. Juni 2011

Deutsche Konditorin bei den „Femmes gagnent la vie“


Wir haben zur Zeit 3 Praktikanten der Liebenzeller Mission zu Besuch.
Darunter auch Marie, die Konditorin in ihrem ersten Beruf ist. Das ist natürlich die Gelegenheit für die „Backmädels“ und so haben wir heute kleine Bisquite- Tarteletts gebacken und mit einer Zitronen- Buttercreme verziert. Die Zitronen sind selbstverständlich aus unserem Garten!
Letzte Woche haben wir kleine filigrane Zuckerguß- Figürchen gespritzt und den Mädchen macht es totalen Spaß zu beobachten, wie vorne aus der Teigtülle so schöne Muster rauslaufen. Es war wohl unter anderem eine gute Erfahrung zu sehen, dass auch selbst einer Meisterbäckerin nicht alles gelingt, denn die Windbeutel sind leider einfach nicht aufgegangen!
Auch Marie war beeindruckt, wie man mit einer absoluten Basic- Ausstattung versucht rauszufinden, was machbar ist!