Montag, 10. Mai 2010

Wahlen


Zu den Wahlen in Burundi in den nächsten Tagen mehr. Hier nur ein kurzer Zwischenbericht aus unserem Programm, das wir als Peace House zusammen mit der Anglikanischen Kirche in Burundni und anderen größeren und kleinen Kirchen in den letzten Monaten machen, um die Wahlen vorzubereiten.
Letzte Woche waren wir im Norden des Landes, um zu schauen, wie die Pastoren die Ausbildung von Dezember in die Praxis umsetzen. Es war toll zu sehen, wie sie Feuer gefangen haben. Neben stundenlangen Fußmärschen und Überstunden haben sie persönlich viel gegeben, damit die Botschaft in die Gemeinden kommt. Die Botschaft war, dass Christen und Gläubige sich mit Politik auseinandersetzen können. Als Grundlage hierfür haben wir über die Rolle der Gläubigen in den Gesellschaft gesprochen und Bezug zu Zivil- und Wahlrecht in Burundi gesetzt. Klasse, dass sich die Pastoren so begeistern ließen und losgezogen sind. Wir konnten ihnen bei dieser Gelegenheit auch gleich noch ein kleines Büchlein mit den Inhalten der damaligen Ausbildung mitgeben, das in der Zwischenzeit ins Kirundi übersetzt wurde. Somit können sie nun weitere Gemeindeglieder ausbilden und diese anhalten, weitere Gläubige zu informieren. Wir hoffen durch dieses vom deutschen ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) finanzierte Programm mehrere 100.000 Gemeindeglieder aus unterschiedlichsten Kirchen zu erreichen und somit zu einer friedlichen Wahl beizutragen. Ein Gemeindevorstand einer Mosche sagte: „Wenn früher einer ein T-Shirt von eine Partei trug, drohte man ihn zu exkommunizieren. Heute können die Leute in die Mosche kommen, mit T-Shirts unterschiedlicher Parteien, zusammen beten und dann sich über die Wahl unterhalten!“ Ein Pastor erzählte, dass er in den entferntesten Dörfern war und dort nach dem Gottesdienst die Christen versammelt hat und sie über die Wahlen und ihre Wahlrechte aufgeklärt hat. Es waren acht seiner 24 Gemeinden, die er besucht hatte. Zu den Versammlungen anschließend kamen jeweils zwischen 800 und 1000 Personen. „Das Geheimnis ist, dass ich verstanden habe, dass ich zuerst verändert sein muss und dann andere verändern kann. Das hat das Programm des Peace House bei mir geschafft – danke dafür“, sagte er im Anschluss.
Spannend war auch, dass eine mexikanische Wahlbeobachterin, die im Auftrag der EU im Norden war, bei unserem Programm dabei war und gesagt hat, dass sie schon viel erlebt hätte, aber noch nie, wie ein Programm so einen Effekt an der Basis hatte. Sie gratulierte uns dazu.
Wir werden hoffentlich in den nächsten Wochen noch weitere Programme durchführen können und somit dieses Büchlein in Kirundi weiter verbreiten können.

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