Dienstag, 15. Juli 2008

Zeltlagererfahrungen machen sich bezahlbar

Seit ein paar Tagen sind wir nun in Muramvya, in den burundischen Bergen auf fast 2000 Metern Höhe. Wir sind hier oben etwa 5 Wochen um ins echte afrikanische Leben einzutauchen. Wir haben jeden Morgen Einzelsprachunterricht und versuchen unsere Zunge an kirundische Laute zu gewöhnen, es hört sich noch alles ziemlich gleich an, ich hoffe in ein paar Wochen wenigstens etwas smalltalk führen zu können oder zumindest auf dem Gemüsemarkt einen guten Preis heraushandeln zu können.
Das Leben hier ist sehr einfach und vieles hat Zeltlagerfeeling: kein fließend Wasser, wenn man Warmes möchte, dann muß man sich welches heiß machen, neben der Toilette steht ein Eimer zum Nachspülen, und zum Zähneputzen holt man sich am besten gefiltertes Wasser aus der Küche. Orientierungsläufe (Schnitzeljagd) am Nachmittag machen dagegen schon mehr Spaß, die Landschaft ist wunderschön: hügelig, grün, überall Ölpalmen, Bananenstauden, Teefelder, Afrikanische Frauen in bunten Gewändern, neugierige Kinder die den musungus hinterherlaufen und sich einen abkichern, daß ein Mann ein Kind in der Kraxen durch die Gegend trägt (aber Luis macht alles wieder wett, er schenkt allen ein bezauberndes Lächeln), Männer die händchenhaltend durchs Dorf laufen, Ziegen- und Kuhhirten, Trommelgruppen, Weihnachststern-Baum im Garten, Avocadobaum, Kochbananen, Zuckerrohr.
Am Sonntag waren wir im Gottesdienst und die wunderschönen Gesänge halfen darüber hinweg kein Wort zu verstehen, als wir dann begrüßt wurden haben wir ihnen ein deutsches Kinderlied (Volltreffer) geschmettert. Danach waren wir noch beim Pastor eingeladen und zur Ehre gab es für jeden eine Cola. Das haben wir jetzt auch schon gelernt, wenn man Besuch bekommt, schickt man den Arbeiter los, um Cola oder Fanta zu besorgen und wenn der Besucher geht, begleitet man ihn nicht nur bis zur Haustür sondern bis zum Hoftor oder besser noch man begleitet ihn ein Stückchen auf seinem Nachhauseweg.
Was ihr gar nicht glauben werdet: es ist hier kalt. Ich (Tanja) friere eigentlich fast den ganzen Tag. Zumal die Frauen hier nur lange Röcke tragen,…ziehe jetzt eben manchmal `ne Hose unter den Rock und laufe in Fleece- Jacke durch die Gegend. Das ist Afrika!
Das meint Silas zu Afrika: Ich finde toll, daß die Sonne dauernd scheint, die Palmen gefallen mir und das wir hier so ein tolles Auto haben ( Ford-Pick-up), mir gefällt aber nicht, daß die Leute so kreuz und quer fahren.
…. Ich vermisse eine apfelsaftschorle,…(Tanja)
Silas schreibt noch:jooioujpohohe-gjfd Nz4zipzeigutefujfewtbfievwezg
So das war`s für heute, Stefan ist gerade mit den Kindern im Garten, um mal das Zuckerrohr zu probieren! !)

4 Kommentare:

Ehra hat gesagt…

Hallo liebe Hoffis, euren Bericht über euer momentanes "Zeltlager" fand ich grad echt spannend. Da fang ich doch grad an zu träumen, um mir die ganze Lage vorzustellen. Daß es im realen Leben meist weniger romantisch ist, als wenn man es nur liest oder hört, ist für euch natürlich härter. Danke jedenfalls, daß ihr uns teilnehmen lasst daran. Und ich wünsche euch, daß ihr trotzdem Lernstress und den anderen Unannehmlichkeiten, den Blick für die Schönheiten der Umgebung und der Romantik in eurem Leben, nicht verliert. Ich wünsche euch vor allem, daß Gottes Segen euch überschüttet, und erwärmt - auch in euren Herzen. Seid herzlich gegrüßt!

Unknown hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Unknown hat gesagt…
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Unknown hat gesagt…

Hallo Hoffis,
schön von Euch zu hören, zumal wir auch grade dran sind uns fürs Zeltlager fit zu machen.
Heute kam auch Mission im Blickpunkt an, in der ihr erwähnt werdet. Ihr seid also nicht vergessen in den afrikanischen Bergen.
Bei uns ist heute Elfmeterschießen des Sportvereins. Die CVJMer haben bis jetzt 2 Spiele gewonnen und 1 unentschieden. Das sieht erst mal ganz gut aus...
Euch also alles Gute, körperliche Fitness und göttliche Weisheit fürs Sprachenlernen.

Viele Grüße aus Ubudagi,
Christoph