Mittwoch, 17. März 2010

…..zu geizig oder zu großzügig?

Diese Frage stelle ich mir öfters am Tag. Zum Beispiel gestern,: da Luis nun in den Kindergarten geht, hat nun die Frau, die 3 Vormittage die Woche zu uns kam keine Arbeit mehr, so haben wir schon im Januar überlegt, was sie dann machen könnte. Sie schlug eine Schneiderausbildung vor und wir machten uns auf die Suche nach einer „Ausbildungsstelle“ und einer Nähmaschine und konnten gestern „ihre Nähmaschine“ zur Ausbildungsstätte bringen. Es ist eine tolle Sache, jemanden so zu unterstützen: Hilfe zur Selbsthilfe und zu hoffen, dass unser „Kindermädchen“ bald eine eigene Näherei hat. Doch auf der anderen Seite können wir ihr nicht einfach eine Nähmaschine und Ausbildung schenken. Finanziell sind solche Sachen kein großer Aufwand, aber inwieweit schürt man nicht Neid und Missgunst der anderen und wie kommt man davon weg, immer nur der weiße Geldgeber zu sein, oder wenn es in ihrer Familie einen Krankheitsfall gibt, wird sie als erstes die Nähmaschine verkaufen!? Das ist jetzt eine „große Sache“, aber diese Situationen begegnen mir täglich: Soll ich die Reparatur für das Handys unseres Kochs übernehmen? (1 Euro!), gönne ich dem Gemüsemann, dass er an mir ein bisschen mehr verdient (weil ich eben fast bereit bin, den Muzungu- Preis zu bezahlen), unserem Arbeiter einen Französischkurs finanziere, mit fraglichem Erfolg? Was hilft den Menschen hier wirklich? Diese Frage gilt es immer wieder neu auszuloten, im Gespräch mit anderen und mit Gott.

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