Sonntag, 7. Februar 2010

Überraschung

In Afrika muss man ja spontan sein. Dies bringt der Alltag, aber wie ihr lesen werdet, auch der Feiertag mit sich. Heute ist nämlich so einer. Burundi ist wohl eines der afrikanischen Länder mit den meisten Feiertagen. Aber anstatt sich zu freuen (wie bei uns – Planungen für lange Wochenenden, Grillparties, Schneewanderungen etc.) verlangt zumindest der heutige Feiertag wieder flexibel zu sein von uns. Am Freitag hatte der Präsident Burundis nämlich beschlossen, dass heute alle frei haben. Grund: die Verwaltungsangestellten des Staates müssen sich für die Wahlen einschreiben. Und da der Präsident auch von diesen Mitarbeitern Stimmen bekommen will, macht er jetzt schon Wahlkampf - mit diesem Feiertag. Ein Wahlkampfgeschenk sozusagen. Für uns heißt das: alle meetings und Wochenplanungen über den Haufen schmeißen und den Feiertag nutzen, um die Woche neu zu planen. Denn nicht alle folgen diesen Anweisungen: die belgische Schule hat mitgeteilt: es wird gearbeitet und somit ist für unsere Kinder am Feiertag nicht frei. Die Französische Schule ist aber gefolgt, somit haben manche Kinder unserer Missionarskollegen frei. In der Kirche arbeiten einige, andere sind zu Hause geblieben, manche Missionare von anderen Missionsgesellschaften machen frei, andere arbeiten. Ein Modell, das wir doch auch Mal bei uns probieren könnten: jeder macht, was er will – es lebe die Freiheit!

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