Dienstag, 9. Februar 2010

Überraschung 2

Am Wochenende ist eine Klausur unserer LM Missionare angesetzt. Als Deutsche haben wir schon begonnen im Dezember einen Ort zu suchen und zu buchen. Essen ist abgesprochen, Zimmerverteilung gemacht und schon fast der Begrüßungskaffee gekocht. Gestern ruft mich der Besitzer des Hotels an, dass er ein Problem hat. Eigentlich war es eher so, dass ich ihn angerufen habe und noch Details klären wollte. Dann kam die Überraschung: „Wir haben ein Problem und müssen uns treffen.“ Beim Treffen dann erfahre ich, dass der Präsident Burundis (oder Teile seiner Mannschaft) auch das Hotel wollen. Sie planen überraschenderweise nicht voraus – am Freitag rufen sie an, dass ab Mittwoch (also heute) das Hotel gebucht ist. Komplett. Liberale ökonomische Prinzipien werden in dieser scheinbar demokratischen Struktur nicht geachtet. Und da die Angst regiert, dem Präsidenten etwas zu versagen (es könnte ja zurückkommen und sich negativ auswirken), hat der Hotelbesitzer es bevorzugt, uns zu versetzen. Mit der Angst im Hintergrund, dass die Rechnung für die Sache des Präsidenten nicht bezahlt wird. Ab Mai sind Wahlen und Rechnungen können hier lange warten. Ein neuer Präsident bezahlt wahrscheinlich nicht Rechnungen seines Vorgängers. Auf meine Bitte hin, mir die Nummer des Protokollanten des Präsidenten zu geben, damit ich ihm nicht nur die Honorar- und Kommunikationskosten für einen neuen retreat-Ort zuschicken kann, sondern auch sagen kann, welches Bild das auf Burundi wirft, meinte der Hotelbesitzer, dass es nicht gut sei, das zu tun. Weder für ihn noch für uns. Jetzt sind wir auf der Suche, mal schauen, was sich ergibt. Burundi - ein Land voller Überraschungen.

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