Sonntag, 19. Dezember 2010

Best bewachter Gottesdienst


Eigentlich habe ich ja keine Angst, wenn ich zur Kirche gehe. Und heute wäre mir diese Angst, wenn ich sie denn hätte, vollkommen genommen worden, denn rund 30 Polizisten und Soldaten bewachten unsere Kirche. Mit Maschinengewehren und allerlei anderer Feuerwaffen war das Gebäude bestens gesichert. Heute, am vierten Advent, war nämlich Einweihung der Anglikanischen Kathedrale in Bujumbura. Nach 10 Jahren Bauarbeiten erstrahlt sie in vollem Glanz (im wahrsten Sinn des Wortes!) und zog mehr als 1500 Besucher zum Gottesdienst an. Um kurz nach 9.00 Uhr war ich dort, um gegen 13.30 Uhr den rund 500.000 EURO teuren Neubau zu verlassen. Dazwischen lag ein Gottesdienst mit Gesängen, Reden, Ehrungen und Gebeten. Ach ja, warum denn der eingangs erwähnte Sicherheitsaufwand? Ganz einfach. Der Präsident Burundis (Bild Mitte), war der Einladung unseres Bischofs (im Bild links) gefolgt und war neben den oben genannten Sicherheitskräften mit acht body guards angerückt, um der Einweihung beizuwohnen. Der bekennende Christ ließ es sich dann auch nicht nehmen, neben einer predigthaften Rede über die Veränderung der Herzen der Burundier, auch das Abschlussgebet zu sprechen. Befremdlich war es für mich dann doch, einen ehemaligen Rebellenführer zu sehen, der jetzt Präsident eines Landes ist und sich dabei so klar unter Gottes Wort stellt. Welcher Art dieser Glauben ist, kann ich nicht beurteilen. Ich kann nur sagen, dass ich an christlicher Regierungsführung zweifle, wenn ich weiß, dass es während den Wahlen 2010 Einschüchterungen und andere Unlautbarkeiten seitens der Partei, der er vorsteht, gab. Es bleibt zu hoffen, dass sein und unser Herz sich immer mehr von Gott füllen lässt und somit eines wird, das das Gute in dieser Welt sucht. Und die Zusage Gottes, dass wenn man ihn aufrichtig sucht, er sich von uns Menschen finden lässt, gilt für uns Missionare, sowie für Präsidenten und die ganze Menschheit.
Ich freu mich jedenfalls, dass der Sicherheitsaufwand unbegründet war und alles in Frieden ablief und wir dann nach dem Empfang gegen 16.00 Uhr zu Hause waren.

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